Erste Milliarden aus Chips Act der USA sollen bald an Intel und TSMC gehen

In Kürze sollen in den USA die ersten Förderungen für Chipfabriken in Milliardenhöhe bekannt gegeben werden. Für Präsident Biden ist das Teil des Wahlkampfs.

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Silizium-Wafer mit aufgedruckten Mikroprozessoren.

(Bild: asharkyu/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

Nachdem der viel beachtete "Chips Act" in den USA bereits 2022 beschlossen wurde, sollen in einigen Wochen die ersten größeren Bekanntgaben über Förderungen für den Bau von Chipfabriken öffentlich gemacht werden. Dies berichtet das Wall Street Journal und beruft sich dabei auf namentlich nicht genannte Vertreter aus der Halbleiterbranche.

Bisher, so das Journal weiter, seien nur Förderungen im Umfang von einigen Millionen geflossen. Rund 170 Unternehmen hätten jedoch die entsprechenden Anträge gestellt. Nun sollen aber einige Milliarden aus dem Budget von insgesamt 53 Milliarden US-Dollar zugesagt werden, darunter für Intel und TSMC. Beide bauen oder planen derzeit mehrere Chipfabriken an verschiedenen Standorten in den Vereinigten Staaten.

Der Chips Act wurde schon vor zwei Jahren mit Stimmen von Republikanern und Demokraten beschlossen. Es soll Chipkrisen wie in der Corona-Pandemie in Zukunft mildern und die USA von China weiter unabhängig machen. Seitdem kommen die Förderungen nicht Schwung.

Als einen Grund nennt das Wall Street Journal umfangreiche Prüfungen zur Umweltverträglichkeit durch die Behörde NEPA, die zwischen 2013 und 2018 im Schnitt 4,5 Jahre gedauert hätten. Ein Gesetz, das Chipfabriken von dieser Prüfung ausgenommen hätte, war kürzlich im Repräsentantenhaus gescheitert.

Die Zeitung sieht die baldige Bekanntgabe nicht nur als wirtschaftlich, sondern auch politisch drängend an. Am 7. März 2024 will US-Präsident Biden seine Ansprache zur Lage der Nation (State of the Union) halten, und bis dahin sollen die Chipförderungen unter Dach und Fach sein. Sie betreffen mit Arizona und Ohio auch zwei der sogenannten "battleground states", also Bundesstaaten, in den denen die Präsidentschaftswahlen traditionell sehr knapp für die eine oder andere Seite ausgehen. Intel plant in beiden Staaten neue Chipfabriken, TSMC nur in Arizona.

TSMCs Fabrik ist seit Längerem im Bau, das Unternehmen hatte wegen der ausbleibenden Förderung den Produktionsstart jedoch von Anfang 2024 auf Anfang 2025 verschoben. Auch Samsung folgte kürzlich diesem Schritt. Die koreanische Firma ist der dritte große Player, der sich auch auf Basis des Chips Act für weitere Standorte in den USA entschieden hatte.

(nie)