Erster Desktop-Pentium mit Ivy-Bridge-Technik

Im rund 90 Euro teuren Pentium G2120 steckt ein Chip mit Intels jüngster 22-Nanometer-Fertigungstechnik.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 46 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Anfang vergangener Woche hat Intel eine ganze Reihe neuer LGA1155-Prozessoren für Desktop-PCs vorgestellt, von denen schon einige in Deutschland ausgeliefert werden. Eine kleine Überraschung ist der Pentium G2120, der wie der Pentium G870 mit 3,1 GHz taktet – aber etwas teurer ist: Anders als in der Intel-Preisliste (PDF-Datei) ausgewiesen, gehört der Pentium G2120 nicht zur Sandy-, sondern zur Ivy-Bridge-Generation.

Eine wesentlich höhere Performance ergibt sich daraus aber nicht. In einem Kurztest mit Cinebench R11.5 erreichte der Pentium G2120 beim 3D-Rendering eine Single-Thread-Punktzahl von 1,29, beide Kerne zusammen lieferten 2,49 Punkte. Zum Vergleich: Der Neuling taktet um 6,9 Prozent höher als der 2,9 GHz schnelle Pentium G850, liefert aber mit einem Thread rund 11 Prozent und mit beiden Threads etwa 9 Prozent mehr Rechenleistung. Die Ivy-Bridge-Technik ist also bei gleicher Taktfrequenz leistungsfähiger, aber nicht sehr deutlich. Der Aufpreis des Pentium G2120 im Vergleich zum G870 von 11 US-Dollar beziehungsweise fast 15 Prozent scheint nicht gerechtfertigt.

Die um 10 Watt geringere Thermal Design Power (TDP, 55 statt 65 Watt) ist ebenfalls kein wesentliches Kriterium: Wichtiger für die mittlere Leistungsaufnahme von Desktop-Rechnern ist die Leistungsaufnahme im Leerlauf, die Intel nicht genau spezifiziert. Bei den bisher im c't-Labor vermessenen Ivy-Bridge-Chips unterschied sie sich nicht nennenswert von Sandy-Bridge-Chips, bei Desktop-Rechnern sind andere Komponenten ohnehin stromdurstiger als die weitgehend untätige CPU. (ciw)