Erster Handheld-Trojaner

Der erste Software-Schädling, der als Trojaner auf Palm-PDAs aufgetaucht ist, hat sich als Testversion einer Deinstallations-Software entpuppt.

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Von
  • Volker Zota

Ein als Gameboy-Emulator getarnter Softwareschädling sorgt unter Besitzern von Palm-Organizern für Aufregung. Das über Chat und Palm-Newsgroups verbreitete Programm gibt sich als gecrackte Version des Gameboy-Emulators Liberty für Palm-PDAs aus und ist in der Lage, alle Daten auf dem mobilen System zu löschen. Nach Aussagen des Liberty-Mitentwicklers Aaron Ardiri ist der ungebetene Palm-Gast gar nicht als Trojanisches Pferd entwickelt worden. Vielmehr handle es sich um ein versehentlich in Umlauf gekommenes Programm, das eigentlich für die Deinstallation von Palm-Software gedacht sei und ausgerechnet das gleiche Programm-Icon verwende wie der Emulator.

Allerdings wurden auf der Website Palmstation.com Vermutungen laut, dass Ardiri den Trojaner im Umlauf gebracht habe, weil er damit Raubkopierer des Gameboy-Emulators bestrafen wolle. Um solche Vorwürfe zu entkräften, hat der Gescholtene in der Zwischenzeit ein Windows-Programm veröffentlicht, mit dem man vor der Installation eines fraglichen Programms auf dem Palm prüfen kann, ob es sich um den Schädling im Emulator-Gewand handelt oder nicht.

Ob Absicht oder nicht – der "Liberty"-Trojaner zeigt, dass auch Handhelds nicht prinzipiell vor Trojanischen Pferden und anderen Software-Schädlingen sicher sind. Konsequenterweise bietet Computerviren-Spezialist McAfee, der erst kürzlich ein Wireless Security Center eröffnet hat, sein Programm VirusScan auch in Versionen für Handhelds und PDAs an. (vza)