Ethereum: Deutlich weniger Stromverbrauch nach Umstieg auf Proof-of-Stake

Seitdem bei der Kryptowährung Ethereum kein rechenintensives Mining mehr betrieben werden muss, verbraucht das Netzwerk auch deutlich weniger Strom.

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(Bild: Filippo Ronca Cavalcanti/Shutterstock.com)

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Mit dem Abschied vom Mining hat die Kryptowährung Ethereum auch ihren Stromverbrauch reduziert. Eine Studie des Crypto Carbon Ratings Institute im Auftrag der Ethereum Foundation schätzt den Jahresverbrauch des seit letztem Jahr mit dem "Proof of Stake"-Verfahren laufenden Netzwerks auf nunmehr 0,0026 Terawattstunden pro Jahr (TWh). Mit Proof of Work (PoW) habe der Verbrauch kurz vor dem Umstieg noch 76 TWh pro Jahr betragen, der Höchstwert habe bei 94 TWh pro Jahr gelegen. Die Reduktion des Verbrauchs liege damit bei rund 99,988 Prozent. Zum Vergleich: Der Verbrauch der ältesten und bekannten Kryptowährung Bitcoin wird auf 100 bis auf 130 TWh pro Jahr geschätzt.

Auch bei den CO₂-Emissionen hat sich laut Studie die Lage verbessert, der Ausstoß sei von rund 11 Millionen Tonnen pro Jahr auf 870 Tonnen CO₂ gefallen. Auf eine Umrechnung von Verbrauchs- und Ausstoßwerten auf die einzelne Transaktion habe man bewusst verzichtet, erklärte die Ethereum Foundation in ihrer Mitteilung. Denn zu einem sei es bei PoW-Netzwerken die Erzeugung neuer Blöcke für die Blockchain, die die Energie benötige – unabhängig davon, ob überhaupt Transaktionen enthalten sind. Und zum anderen würden bei Ethereum als Skalierungslösung häufig auch unabhängige Layer-2-Blockchains genutzt, die Transaktionen schneller und kostengünstiger ausführen und regelmäßig in Bündeln an die Ethereum-Blockchain zurückspielen.

Ebenfalls zu deutlich geringerem Verbrauch bei Ethereum, aber höheren Werten kommt das Portal Digiconomist des Ökonomen Alex de Vries: Hier wird der Verbrauch auf jährlich 0,02 TWh geschätzt und der CO₂-Ausstoß auf rund 10.000 Tonnen pro Jahr.

Ethereum hatte im vergangenen September erfolgreich den Wechsel zum neuen Konsensverfahren Proof of Stake vollzogen. Blöcke werden seitdem nicht mehr durch Mining bestätigt, also das rechen- und stromintensive Finden von passenden Hashes. Stattdessen gibt es nun die Rolle der Validierer, die sich mit einer Einlage von 32 Ether in diese Position einkaufen und für die Erzeugung regelkonformer Blöcke sorgen sollen. Das wird als Staking bezeichnet.

Aktuell sind die Einlagen der Staker noch eingefroren und können nicht bewegt werden. Ein für den März geplantes Protokoll-Update namens Shanghai soll ermöglichen, dass Geld auch wieder aus dem Staking abgezogen werden kann.

(axk)