Ethernet mit 10 Gigabit/s macht (langsam) Fortschritte

Anfang dieses Jahres begann die Entwicklung von Ethernet mit einer Datenrate von 10 Gigabit/s – der Standardisierungsprozess unter der Ägide der IEEE-Taskforce 802.3ae macht langsam Fortschritte.

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Von
  • Jürgen Kuri

Anfang dieses Jahres begann die Entwicklung von Ethernet mit einer Datenrate von 10 Gigabit/s – inzwischen macht der Standardisierungsprozess unter der Ägide der IEEE-Taskforce 802.3ae und der 10-Gigabit Ethernet Alliance langsam Fortschritte.

Auch wenn die Taskforce nicht damit rechnet, den endgültigen Standard vor Anfang 2002 zu verabschieden, haben die Mitglieder doch schon einige Spezifikation verabschiedet. Erste Prototypen von Geräten, die auf den bis dahin verabschiedeten Spezifikationen beruhen, sollen sogar schon Ende dieses, Anfang nächsten Jahres zum Test zur Verfügung stehen.

Klar ist, dass die neue Netzwerk-Technik mit dem 802.3-MAC-Protokoll arbeiten soll; 10-Gigabit Ethernet soll aber sowohl für LAN- als auch MAN- und WAN-Anwendungen tauglich sein. Eine Nutzung mit bislang weit gehend üblichem Kupferkabel (Twisted-Pair-Kabel) wird es nicht geben; momentan arbeiten die Techniker vor allem an der Festlegung des Physical Layers (PHY) und dabei vor allem am PMD (Physical Media Dependent Sublayer) für die Anbindung an Glasfasernetze. Diverse PMDs wurden für 10-Gigabit Ethernet vorgeschlagen, um unterschiedliche Anforderungen an die überbrückbare Distanz zu erfüllen. Das 10-GB-Ethernet soll von bis zu 300 Metern auf bis zu 40 Kilometer ausgedehnt werden können.

Beschlossen wurde nun erst einmal die Aufnahme von PMDs für Laser mit 1310 Nanometer und 1550 Nanomenter, beide seriell. Letzterer soll sogar Distanzen bis zu 80 Kilometer ermöglichen. Vorschläge beispielsweise für PMDs auf Basis von Wavelength Division Multiplexing (WDM) mit 1350 und 850 Nanometer und für einen PMD mit 850 Nanometer seriell dagegen fanden nicht die notwendige Mehrheit in dem IEEE-Gremium. Außerdem definierte die Taskforce einen optionalen PHY, der mit existierenden SONET-Techniken (Synchronous Optical Network) zusammenarbeiten soll.

Die beiden verabschiedeten PMD-Definitionen sind allerdings vor allem zur Überbrückung langer Distanzen geeignet, während die 850-nm-PMDs eher für kurze Strecken bis 300 Meter einsetzbar wären – und zudem billigere Komponenten ermöglichten. Ob es noch spezielle PMD-Definitionen für kurze Strecken geben wird, ist bislang unklar. Teilweise war schon die Meinung zu hören, die IEEE solle eine weitere Taskforce einrichten, die sich speziell dieses Themas für 10-Gigabit Ethernet annehme. Wahrscheinlicher ist aber wohl, dass auf dem nächsten Treffen im September über weitere PMDs entschieden wird, die dann auch für kurze Distanzen einfacher nutzbar sind. (jk)