Europäische Kommission geht gegen Network Solutions vor

Die EU will dem US-Wirtschaftsministerium bei der Einführung des Wettbewerbs bei der Domainnamenvergabe unter die Arme greifen.

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Von
  • Florian Rötzer

Die US-Regierung wirft dem "Altmonopolisten" Network Solutions vor, die Entwicklung eines echten Wettbewerbs in der Registrierung der begehrten generic Top-Level-Domains (gTLDs) zu behindern und nicht mit ICANN zu kooperieren. Jetzt droht NSI neues Ungemach aus der Europäischen Union: Der für Wettbewerb zuständige Kommissar Karel Van Miert hat seine Dienststellen angewiesen, die Lizenzverträge zwischen Network Solutions und einer Reihe von weiteren Registrierungs-Unternehmen, die momentan die "Kooperation" bei der Vergabe der wichtigsten Domains testen, zu überprüfen. Dabei soll geklärt werden, ob die Lizenzverträge in den Anwendungsbereich von zwei Artikeln des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) fallen, die wettbewerbsbeschränkende Vereinbarungen untersagen.

Die kartellrechliche Untersuchung sieht die Kommission als Teil ihrer Bemühungen, die derzeitige Entwicklung bei der Vergabe der "wertvollsten" Netzadressen zu verfolgen und einen offenen Zugang zum Internet zu gewährleisten.

Die Generaldirektion Wettbewerb (GD IV) der Kommission hat das US-Justizministerium und das US-Wirtschaftsministerium über die Eröffnung des Prüfverfahrens bereits informiert. Man hofft mit den neuen Aktivitäten, "das amerikanische Wirtschaftsministerium bei seinen Verhandlungen mit NSI unterstützen zu können." (Stefan Krempl)

Mehr in Telepolis: Europäische Kommission geht Network Solutions an den Kragen. (fr)