Europol vereitelt weihnachtliche Attacken von 27 DDoS-Bootern

Die Europol-Operation PowerOFF hat 27 weitere DDoS-Booter vom Netz genommen. Drei Admins wurden verhaftet, 300 Nutzer identifiziert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen
Handschellen auf Tastatur

(Bild: Oleksiy Mark/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von

In einer weltweiten Zusammenarbeit haben Strafverfolger zum Jahresende eine weihnachtliche "Urlaubstradition" von Cyberkriminellen verhindert, das Starten von Distributed-Denial-of-Service-Attacken auf Webseiten (DDoS), um diese quasi Offline zu nehmen, erörtern die Europol-Beamten leicht süffisant. Das sei im Rahmen der internationalen Operation "PowerOFF" erfolgt. Insgesamt 27 der populärsten Plattformen zum Ausführen solcher Attacken haben die Behörden nun beschlagnahmt.

Diese Plattformen seien auch als "Booter" oder "Stresser" bekannt, erklären die Beamten. Sie ermöglichen Kriminellen und Hacktivisten, Ziele mit illegalem Traffic zu fluten, wodurch Webseiten und andere webbasierte Dienste nicht mehr erreichbar sind. Jetzt sei eine vielseitige Operation gelaufen, bei der Europol Strafverfolger aus 15 Ländern koordiniert hat, die alle Ebenen dieser kriminellen Machenschaften zum Ziel hatten.

Zu den offline genommenen Booter- und Stresser-Websites gehören zdstresser.net, orbitalstress.net und starkstresser.net. Drei Administratoren wurden zudem in Deutschland und Frankreich verhaftet. Weiterhin konnten mehr als 300 Nutzerinnen und Nutzer identifiziert werden, die Operationen auf den Plattformen planten, schreibt Europol.

Die Operation PowerOFF legt nicht nur einen Schwerpunkt auf das Auseinandernehmen von Infrastruktur, die die Angreifer nutzen, sondern arbeitet auch proaktiv an der Verhinderung weiterer Vorfälle. Die Strafverfolger starten dazu Werbekampagnen, die sich an Individuen richten, die in solche Aktivitäten verwickelt sind. Die Kampagne soll die Konsequenzen der DDoS-Attacken hervorheben und gezielt potenzielle Straftäter erreichen, wenn sie am aktivsten sind, nämlich online. Dazu setzen die Beamten auf Google- und Youtube-Werbung.

Zudem sollen neben diesen digitalen Eingriffen andere Methoden zum Einsatz kommen: "Anklopfen und Reden", mehr als 250 Warnbriefe und mehr als 2000 E-Mails sollen die Nutzer der illegalen Dienste erreichen. Die Operation PowerOFF ist damit nicht abgeschlossen, sondern soll weiter laufen.

Die Operation PowerOFF läuft bereits seit 2022 und kann immer wieder Erfolge vorweisen. Anfang November wurden etwa bereits zwei Männer in Hessen festgenommen, die einerseits einen Drogen-Marktplatz namens "FlightRCS" und andererseits die DDoS-Plattform "Dstat.CC" betrieben haben sollen.

(dmk)