Exoplanet TOI-1452 b "einer der bislang besten Kandidaten für eine Ozeanwelt"

TOI-1452 b sei perfekt für die weitere Analyse durch das Weltraumteleskop James Webb, meint der Entdecker. Einiges deute auf einen richtigen Ozeanplaneten hin.

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So könnte es auf TOI-1452 b aussehen.

(Bild: Benoit Gougeon, Université de Montréal)

Lesezeit: 2 Min.

Ein internationales Forschungsteam hat mit TOI-1452 b einen etwa erdgroßen Exoplaneten gefunden, der zu 30 Prozent aus Wasser bestehen könnte und von einem riesigen Ozean bedeckt sein könnte. Der Exoplanet umkreist etwa 100 Lichtjahre von uns entfernt einen Stern in einem Doppelsternsystem und sei einer der besten Kandidaten für einen Ozeanplaneten, meint Charles Cadieux von der Universität Montreal, der die Analyse geleitet hat. Gefunden habe ihn das Weltraumteleskop TESS der NASA, aber erst bei der Überprüfung der Daten mit anderen Instrumenten habe sich herausgestellt, wie interessant der Himmelskörper ist.

Nachdem TESS (Transiting Exoplanet Survey Satellite) den möglichen Exoplaneten um TOI-1452 entdeckt, hat Cadieux bei Nachfolgebeobachtungen nicht nur die prinzipiellen Daten bestätigt. Mit dem Observatoire du Mont-Mégantic (OMM) in Kanada und dem Canada-France-Hawaii Telescope in Hawaii konnten sie dann auch nachweisen, dass der Exoplanet etwa die fünffache Masse der Erde hat.

Zusammen mit dem ermittelten Radius kommen sie auf eine deutlich geringere Dichte als bei unserer Erde. Daraus schließen sie, dass er – anders als unser Heimatplanet – nicht fast nur aus Gestein und Metall besteht, sondern aus jeder Menge Wasser. Der Wasseranteil entspricht eher dem der Jupitermonde Ganymed und Kallisto sowie der Saturnmonde Titan und Enceladus.

Auch wenn es für uns nicht den Anschein hat, ist die Erde ein vergleichsweise trockener Planet, erklärt das Forschungsteam noch. Zwar bedeckt es etwa 70 Prozent der Erdoberfläche, aber von der Erdmasse entfallen weniger als ein Prozent auf das lebenswichtige Nass. TOI-1452 b dürfte sich demnach ziemlich stark von der Erde unterscheiden. Vor einem Jahr hatten zwei Astronomen und eine Astronomin dafür plädiert, sich bei der Suche nach außerirdischem Leben auf solche Wasserwelten zu konzentrieren.

TOI-1452 b soll nun auch mit dem Weltraumteleskop James Webb weiter erforscht werden, wegen seiner günstigen Position am Firmament sei jederzeit möglich. Man werde bald Beobachtungszeit buchen, um diese "seltsame und wunderbare Welt zu beobachten". Die Forschungsarbeit ist im Astronomical Journal erschienen.

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(mho)