Expansion: Samsung investiert 175 Milliarden Euro in drei Jahren

Mehr Halbleiterwerke, Ausbau der Medizinsparte, 40.000 neue Jobs: Samsung erhöht die geplanten Investitionen der nächsten Jahre massiv.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen

(Bild: Valeriya Zankovych/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Samsung will innerhalb der nächsten drei Jahre 240 Billionen Südkoreanische Won, umgerechnet etwa 174,7 Milliarden Euro, investieren, um praktisch alle Geschäftsbereiche auszubauen. Angefangen von den eigenen Halbleitersparten inklusive Chipauftragsfertigung, Speicherproduktion und Displays über die Tochterfirma Samsung Biologics zur medizinischen Auftragsproduktion (etwa Vakzine) bis hin zu den eigenen Ausbildungs-Campussen.

Die Pläne listet Samsung in einer koreanischen Mitteilung auf. Demnach stockt die Firma die geplanten Neuanstellungen von 30.000 auf 40.000 Jobs auf. Laut eigenem Geschäftsbericht (PDF) hatte Samsung Ende 2020 fast 110.000 Angestellte – nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gezählt würde Samsung bis 2024 also um gut ein Drittel wachsen.

Im Fokus steht das Halbleitergeschäft. Samsung will Spitzenreiter bei der Produktion von DRAM-Bausteinen und NAND-Flash bleiben, etwa für SSDs und Smartphone-Massenspeicher, und die eigene Stellung bei der Chipauftragsfertigung festigen. Zuvor plante die Firma, bis 2030 umgerechnet rund 125 Milliarden Euro in den Bau neuer Produktionsstätten und in die Forschung von Chiptechnik zu investieren – das Unterfangen will man nun deutlich beschleunigen.

In der Mitteilung schreibt der Konzern: "Samsungs aggressive Investitionen sind eine 'Überlebensstrategie', denn wenn das Unternehmen einmal seine Wettbewerbsfähigkeit verloren hat, ist es fast unmöglich, sie wiederherzustellen."

Der Nachrichtendienst Korea Times berichtet, dass Samsung weiterhin an einer Übernahme des niederländischen Halbleiterherstellers NXP interessiert ist. Letzterer ist ein wichtiger Zulieferer für Autokomponenten, sogenannter Automotive-Chips wie Controller und Sensoren.

Fraglich ist, ob die Ankündigung der neuen Investitionspläne einen Zufall darstellt. Erst im August 2021 wurde Samsungs De-facto-Chef Lee Jae Yong vorzeitig aus der Haft entlassen, nachdem er sich in eine Korruptionsaffäre verwickelt hatte. Die Entlassung soll auch wegen des wirtschaftlichen Drucks stattgefunden haben.

Samsung ist in Südkorea ein Schwergewicht. Drei Viertel der geplanten Investitionen möchte die Firma dort ausgeben. Abseits der 40.000 Direktanstellungen sollen so landesweit rund 560.000 neue Jobs entstehen, etwa durch den größeren Bedarf bei Zulieferern. Zudem verspricht Samsung, lokale Start-ups und mittelständige Unternehmen durch Kooperationen zu fördern.

(mma)