Experte: Computer ins Kinderzimmer

Die elektronische Revolution auch im Kinderzimmer gehört nach Meinung von Pädagogen zu einem modernen Erziehungsprozeß.

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Von
  • Christian Persson

Die elektronische Revolution auch im Kinderzimmer gehört nach Meinung von Pädagogen zu einem modernen Erziehungsprozeß. Weihnachtsgeschenke wie Gameboys, Computerspiele und interaktive Software ermöglichten den Kindern schon im Vorschulalter die Erfindung eigener Wege und vermittelten ihnen eine spielerische Form von Freiheit. Daher dürften digitale Spielsachen und der Computer im Kinderzimmer von Erwachsenen nicht mit "negativistischer Ablehnung" betrachtet werden, sagte Professor Wassilios Fthenakis, Direktor des Staatsinstituts für Frühpädagogik in München in einem dpa-Gespräch.

Die Eltern sollten aber auf die Inhalte der Spiele achten. Aggressive oder rechtsradikale Computerspiele sollten Kindern und Jugendlichen vorenthalten werden. Alle anderen Computerspiele oder der Umgang mit elektronisch aufgerüstetem Spielzeug führten bei den Kindern zu einem Wissenszuwachs und der Anregung ihrer Phantasie. Ideal sei die Verknüpfung traditioneller und technologisch neuer Spielsachen, also ein Nebeneinander von Puppe und Joystick, JoJo und Gameboy.

Eltern, die der technischen Entwicklung rat- und hilfslos gegenüberstehen, rät der Pädagoge, entweder mit und von den Kindern den Umgang mit den elektronischen Spielsachen zu lernen oder einen Computerkurs zu besuchen. Fthenakis: "Wir dürfen die Kinder nicht von der Welt wegerziehen, sondern müssen sie zu weltoffenen, kompetenten Menschen formen." Die "emotionale Distanz und Abstinenz" der Computertechnologie durch die Erwachsenen dürfe nicht Basis der Kindererziehung sein.

c't berichtete in Ausgabe 25/98 in einem ausführlichen Heftschwerpunkt über "High-Tech für Kids". (cp)