Experten sehen wenig Bedarf an E-Cash-Systemen

Virtuelles Geld im Internet wird sich als modernes Zahlungsmittel vorerst nicht durchsetzen.

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Von
  • Frank Möcke

Virtuelles Geld im Internet wird sich als modernes Zahlungsmittel vorerst nicht durchsetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des im Forschungszentrum Karlsruhe angesiedelten Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS). Danach lässt sich ein Großteil des Internethandels mit herkömmlichen bargeldlosen Bezahlverfahren wie Überweisung, Lastschrift und Kreditkarte abwickeln. Der Traum vom Internetgeld sei ein "Leitbild ohne Lobby".

Die vom Bundesforschungsministerium in Auftrag gegebene Studie "Elektronische Zahlungssysteme im Internet" (PEZ) widerspricht der verbreiteten Annahme, wonach der Internethandel von neuartigen elektronischen Zahlungssystemen abhängt. Bei der Warenbestellung hätten sich die aus dem Versandhandel bekannten Verfahren als "uneingeschränkt tauglich" erwiesen.

Einen Bedarf an innovativen Zahlungssystemen sehen die Karlsruher Wissenschaftler im Kleinpreis-Bereich. Sehr geringe Beträge können etwa für jede abgerufene Meldung sofort per Internet abgebucht werden. Doch seien die als "elektronisches Geld" bisher bekannten Verfahren allenfalls als Vorstufen eines bargeldähnlichen Zahlungsverkehrs anzusehen. Dessen Aufbau mache weitere technische und vor allem politische Anstrengungen erforderlich, hieß es.

Bargeld habe Eigenschaften wie Zirkulationsfähigkeit, Diskriminierungsfreiheit und sofortige Erfüllungswirkung. Die bestehenden Systeme für E-Money seien aber weder allgemein einsetzbar, noch seien ihre Zahlungseinheiten untereinander austauschbar. Teilweise sei die Nutzung mit hohen Gebühren verbunden. (fm)