Exponential verklagt Apple

Die Exponential Technology Inc.

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Von
  • Carsten Meyer

Die Exponential Technology Inc. aus San Jose hat Apple auf 500 Millionen Dollar Schadenersatz für entgangene Geschäfte verklagt, weil Apple seine Absicht revidiert hatte, den X704-Prozessor in Power-Mac-Spitzenmodellen zu verwenden. Der neuartige, "hybride" Prozessor setzte erstmals CMOS- und Bipolar-Technik auf einem Substrat ein und sollte Mitte 1997 mit anfänglich 533 MHz ausgeliefert werden.

"Unserer Meinung nach kann der X704 Multimedia auf dem PC neu definieren," kommentierte noch im Mai Apples damaliger Marketing-Vizepräsident Sadjiv Chalil das Vorhaben. Er hätte definieren können, wenn er tatsächlich einen nennenswerten Performance-Vorteil gegenüber den Motorola/IBM-CPUs gebracht und Apple sich nicht unfairerweise, wie die Exponential-Anwälte nun meinen, vom guten Vorsatz verabschiedet hätte. Alsbald stellte Exponential sämtliche Weiterentwicklungen ein und bot die rund 40 errungenen Patente zum Verkauf an -- die daraufhin buchstäblich weggingen wie warme Semmeln.

Inzwischen rotiert im Silizium-Tal das Gerücht, Apple sei der bislang unbenannte Käufer des (vergleichsweise preiswerten) Patentpakets für 10 Millionen Dollar, das der Firma ermöglichen würde, selbst in die Chipfertigung einzusteigen. Pikanterweise gehörte Apple zu den Exponential-Finanziers, deren CEO Rick Shriner wiederum früher Apples Team im PowerPC-Entwicklungszentrum in Austin leitete. (cm)