Ext4 Standard bei Fedora 11

Das Ende Mai erwartete Fedora 11 soll den Ext3-Nachfolger als Standarddateisystem nutzen, falls sich Ext4 bis dahin als zuverlässig erweist. Der Entwicklungszweig Fedora Rawhide und dessen Installer unterstützen sogar schon das experimentelle Btrfs.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Ext4 wird Standarddateisystem bei Fedora 11

Die Ende Mai erwartete Version 11 von Fedora wird nach derzeitiger Planung Ext4 als Standarddateisystem nutzen. Darauf hat sich das Fedora Engineering Steering Committee (FESCo) kürzlich nach einer kontroversen Diskussion in einem IRC-Meeting geeinigt. Sollte der Ext3-Nachfolger bei den Vorabversionen von Fedora 11 jedoch größere Probleme zeigen, wollen die Fedora-Entwickler den Plan noch verwerfen und wie bisher Ext3 vorgeben.

Damit geht das Fedora-Projekt einen Schritt weiter als Ubuntu bei der Version 9.04 (Jaunty Jackalope), das Ext4 nach derzeitigem Stand als Option anbieten wird, als Standarddateisystem im Installer aber weiterhin Ext3 vorgibt. Ähnlich war es unter Fedora 9 und 10, sofern man beim Booten des Installationsmediums den Parameter "ext4" übergab, um die Nutzung des bei der Freigabe von Fedora 10 noch experimentellen Dateisystems im Installer freizuschalten.

Nachdem die Kernel-Entwickler kürzlich das von einigen bekannten Linux-Dateisystem-Entwicklern als "Next Generation Filesystem" für Linux auserkorene Dateisystemen Btrfs in den Hauptentwicklungszweig von Linux aufnahmen, haben die Fedora-Entwickler nicht lange gezögert und die Unterstützung für Btrfs sofort in Fedora Rawhide eingepflegt. Anwender des nahezu täglich aktualisierten Fedora-Entwicklungszweigs können so bereits jetzt mit dem noch experimentellen Dateisystem herumspielen, ohne sich mit dem Kompilieren von Kernel und passenden Userspace-Anwendungen herumschlagen zu müssen.

Die Unterstützung für Btrfs im Installer funktioniert noch nicht

Selbst den Fedora-Installer erweiterten die Entwickler bereits um Unterstützung für Btrfs – diese ist aber noch nicht ausgereift und funktionierte im Kurztest von heise open nicht. Das dürfte aller Wahrscheinlichkeit auch bei der auf Rawhide basierenden Alpha von Fedora 11 so sein, die das Projekt am 3. Februar veröffentlichen will. Wie Ext4 bei Fedora 9 und 10 muss der Anwender die experimentelle Unterstützung für Btrfs im Fedora-Installer über einen Boot-Parameter freischalten. Dabei haben sich die Entwickler ein wenig Spaß gegönnt und fürs erste "icantbelieveitsnotbtr" ausgewählt. (thl)