FAST: Weltweit größtes Radioteleskop in China wird erweitert

Vor acht Jahren wurde das weltweit größte Radioteleskop in China fertiggestellt. Jetzt soll es in einem zweiten Bauabschnitt deutlich erweitert werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 23 Kommentare lesen
Das FAST-Radioteleskop in China

Das FAST-Radioteleskop in China

(Bild: FAST)

Lesezeit: 2 Min.

China hat mit der Erweiterung des weltweit größten Radioteleskops begonnen. In dem zweiten Bauabschnitt sollen 24 neue bewegliche Radioteleskope mit einem Durchmesser von je 40 Metern ergänzt werden. Diese sollen nun um die riesige Schüssel aufgestellt werden, die sich in einem Tal der Provinz Guizhou befindet.

Mit dem Bau wurde offiziell am 25. September begonnen, dem achten Jahrestag der Fertigstellung des Five-hundred-meter Aperture Spherical Telescope (FAST). Dies berichtete der staatliche Fernsehsender CCTV. In Verbindung mit der riesigen Schüssel mit einem Durchmesser von 500 Metern sollen die neuen Teleskope die Auflösung und Erkennungsrate verbessern, heißt es.

In einem Umkreis von fünf Kilometern um das Teleskop existiert eine sogenannte "stille" elektromagnetische Umgebung. Der Standort wurde aufgrund seiner abgelegenen Lage und der natürlichen Topographie ausgewählt, weil dort nur sehr geringe elektromagnetische Störungen existieren. Für Besucher gilt ein striktes Verbot, elektronische Geräte mit sich zu führen. Für den Bau des Teleskops musste eigens ein Dorf umgesiedelt werden. Dessen 8000 Einwohner mussten weichen, damit keine störenden Einflüsse die Arbeit des Teleskops behindern.

Das Teleskop im Südwesten Chinas nahm im September 2016 seine Arbeit auf. Bei der damaligen Inbetriebnahme waren hunderte Wissenschaftler anwesend. Der leitende Ingenieur erwartete seinerzeit, dass das Observatorium für 10 bis 20 Jahre weltweit führend sein wird. Das optisch dem inzwischen zerstörten Arecibo-Teleskop ähnelnde FAST ist deutlich größer als das weltbekannte Bauwerk in Puerto Rico. Forschungsziele sind unter anderem das Gewinnen neuer Erkenntnisse über Gravitationswellen, Supernovae und die Suche nach außerirdischem Leben. Seit seiner Inbetriebnahme soll es bereits mehr als 900 neue Pulsare entdeckt haben.

(mki)