"FIFA 22": PC-Version bleibt auf Last-Gen-Niveau stecken

Ein KI-Animationssystem ist die wichtigste Neuerung im kommenden "FIFA 22". Es kommt für PS5, Xbox Series und Stadia – die PC-Fassung bleibt Last-Gen.

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(Bild: EA)

Update
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Lesezeit: 4 Min.

Die beliebte Fußballsimulation "FIFA" eifert der Realität in diesem Jahr mit überarbeiteten Animationen nach: Ein KI-System namens "Hypermotion" soll passende Spieleranimationen in Echtzeit berechnen. Die Daten dafür hat EA mit Motion-Capture-Anzügen aufgezeichnet, die Kickern bei 11-gegen-11-Matches angezogen wurden. Es ist eine vielversprechende neue Technik, die bei "FIFA 22" auf der Playstation 5, Xbox Series X/S und Stadia zum Einsatz kommen wird. Die PC-Fassung kommt ohne "Hypermotion" in den Handel.

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Damit stellt Entwickler und Publisher Electronic Arts die PC-Version eines "FIFA"-Spiels erneut hinten an. In einer Stellungnahme an heise online sagte EA, die Hypermotion-Technik hätte die Minimalanforderungen für die PC-Version angehoben und einen großen Teil der Spielerschaft ausgeschlossen: "Das hätte negative Auswirkungen auf unsere PC-Community gehabt und viele Spielerinnen und Spieler dazu gezwungen, ihre Rechner aufzuwerten, um das Spiel spielen zu können."

Die PC-Version bleibt nicht zum ersten Mal zurück: Als EA die Fußballspielreihe mit "FIFA 14" erstmals auf die damals neue Ignite-Engine hievte, lief die PC-Version noch ein Jahr weiter mit der alten Engine – die Ignite-Engine sei zu diesem Zeitpunkt noch nicht für den PC optimiert gewesen, begründete EA damals die Entscheidung. Vorherige Verzögerungen beim Umstieg auf eine neue Engine hatte EA ebenfalls mit dem aufgespaltenen PC-Hardware-Markt begründet: Die meisten Nutzerinnen und Nutzer hätten schlicht zu schwache Maschinen, um die Konsolengrafik flüssig abspielen zu können.

Mit "FIFA 17" stellte EA dann auf die Frostbite-Engine um, die direkt zum Start auf den aktuellen Konsolen und den PCs lief. Eine positive Entwicklung, die im vergangenen Jahr allerdings einen Dämpfer erhielt: Während die PS5- und Xbox-Series-Fassungen von "FIFA 21" auf Next-Gen-Niveau aufgehübscht wurden, stagnierte die PC-Fassung auf dem Level der PS4 und Xbox One.

Nun steht fest, dass auch die PC-Fassung von "FIFA 22" hinter den Next-Gen-Versionen hinterherhinken wird, die realistischeren KI-Funktionen wird man auf dem Windows-Rechner nicht genießen können. Bemerkenswert ist aber, dass die linuxbasierte Stadia-Version sich laut EA auf dem Next-Gen-Niveau bewegen wird.

Während High-End-PCs auch die neuen Spielkonsolen in den Schatten stellen, sind viele PC-Spielerinnen und Spieler noch mit mehrere Jahre alten Grafikkarten und CPUs unterwegs. Das macht es für Entwickler schwierig, ihre Titel für die enorm verschiedenen Ansprüche und Möglichkeiten der diversen Konfigurationen zu optimieren. Bei Stadia wäre das dagegen kein Problem, weil EA das Spiel auf die bekannte Technik der Server anpassen kann.

"FIFA 22" erscheint am 1. Oktober für Playstation 5, Xbox Series X/S, PC (Origin und Steam), Google Stadia, Playstation 4 und Xbox One. EA arbeitet außerdem an einer sogenannten "Legacy Edition" für die Nintendo Switch. Diese Legacy Editions erschienen bereits in den vergangenen beiden Jahren für die Switch. Es handelte sich dabei im Kern um eine Version des 2018 erschienenen "FIFA 19", die mit Kader-Updates und aktuellen Trikots erneuert wurde. Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass EA in diesem Jahr mehr in den Switch-Port investiert.

Kontrovers diskutiert wird auch die Konsolen-Upgrade-Politik von EA: Die Versionen für die aktuelle und kommende Konsolengeneration werden separat verkauft, ein kostenloses Upgrade ist bei den Standardversionen im Gegensatz zur großen Mehrheit anderer Videospiele nicht vorgesehen. Auf PS4 und Xbox One kostet "FIFA 22" 70 Euro, auf den Next-Gen-Konsolen 80 Euro.

Update vom 16.07.: Stellungnahme von EA ergänzt.

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(dahe)