"FIFA 23": EA entwickelt Anti-Cheat-Tool mit Kernel-Treiber

Um seine Spiele besser vor Schummlern zu schützen, hat EA ein eigenes Anti-Cheat-Tool entwickelt. Es kommt erstmals in "FIFA 23" zum Einsatz.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 16 Kommentare lesen

(Bild: Electronic Arts)

Lesezeit: 3 Min.

Der Spielepublisher Electronic hat ein eigenes Anti-Cheat-Tool vorgestellt, mit dem es seine Spiele vor Schummlern in Online-Modi schützen will. Erstmals zum Einsatz kommt das Tool bei "FIFA 23", das am 27. September auf den Markt kommt.

Das Anti-Cheat-Tool von EA läuft mit Kernel-Treiber, erklärt Electronic Arts in einem Blog-Eintrag. Für kompetitive Spiele wie "FIFA 23" sei das unerlässlich, schreibt EA dort. In den vergangenen Jahren seien viele Cheat-Tools veröffentlicht worden, die auf Kernel-Level operieren. Wenn das Anti-Cheat-Programm nicht auch auf Kernel-Ebene arbeite, seien diese Cheats praktisch unsichtbar, heißt es im Blog-Eintrag von Electronic Arts.

EA AntiCheat (EAAC) soll laut Electronic Arts aber nur bei Spielen zum Einsatz kommen, die einen solchen Cheater-Schutz tatsächlich brauchen. Für reine Einzelspieler-Titel oder Mehrspieler-Games ohne Leaderboards seien weniger invasive Anti-Cheat-Maßnahmen denkbar, schreibt EA. Grundsätzlich können EA-Titel demnach auch komplett ohne Anti-Cheat-Programme auskommen. Im konkreten Beispiel von "FIFA 23" ist das Kernel-Tool aber auch für reine Singleplayer-Spieler verpflichtend. Damit wolle man die Entwicklung von Cheats für die Mehrspielermodi erschweren.

In seinem Blog-Eintrag ist EA bemüht, Spielerinnen und Spielern die Angst vor dem Anti-Cheat-Tool zu nehmen. Vergleichbare Tools stehen im Verruf, datenhungrig zu sein und die Spiele-Performance zu verschlechtern. Man habe aber ausführliche Tests durchgeführt, schreibt EA, und keine Auswirkungen des Tools auf die Leistung und die Stabilität der Spiele ausfindig gemacht. "Die Auswirkungen von EAAC auf euer Gameplay sind vernachlässigbar", schreibt EA.

Das Tool prüfe außerdem lediglich Prozesse, die mit dem Spiel interagieren. Andere Anwendungen und persönliche Daten wie der Browserverlauf werden laut EA nicht angetastet. EAAC soll nicht zum Systemstart aktiviert werden, sondern erst, wenn ein geschütztes Spiel gestartet wird. Wird dieses Spiel wieder geschlossen, soll auch das Anti-Cheat-Tool von EA terminiert werden.

Außerdem soll sich EAAC automatisch deinstallieren, wenn alle geschützten EA-Spiele vom PC entfernt wurden. Manuell kann man das Tool ebenfalls deinstallieren – geschützte Spiele wie das kommende "FIFA 23" sind dann aber nicht mehr spielbar. Um sicherzustellen, dass EAAC datenschutzkonform und sicher arbeitet, hat EA eigenen Angaben zufolge mit unabhängigen Sicherheits- und Datenschutzprüfern zusammengearbeitet.

Vergleichbare Anti-Cheat-Programme nutzen auch andere Spielefirmen, darunter "Call of Duty"-Entwickler Activision, der Tool "Ricochet" im vergangenen Oktober angekündigt hat. Auch andere beliebte Mehrspieler-Titel wie "Valorant", "PUBG" und "Apex Legends" werden von Kernel-Treibern vor Cheatern geschützt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(dahe)