PCI-Express auf dem Weg von Kupfer zu Glasfaser

Kioxia zeigte eine PCIe-4.0-SSD mit Glasfaseranschluss, die PCI-SIG demonstrierte PCIe 6.0 – und Cadence sogar schon Version 7.0.

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Erste Demos einer per Glasfaser angebundenen Kioxia-SSD deuten daraufhin, dass es nicht zu Geschwindigkeitseinbußen kommt.

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Von
  • Lutz Labs

PCIe 7.0 und folgende Versionen setzen für längere Verbindungen optische Schnittstellen voraus, 128 oder gar 256 Gbit/s sind mit Kupferleitungen nur schwer zu realisieren. Auf dem Flash Memory Summit (FMS) im kalifornischen Santa Clara gab es nun erste Demos mit Glasfaserverbindungen.

Eine SSD mit optischem PCIe-Anschluss war bei Kioxia zu sehen, allerdings nur in Form einer Adapterkarte für eine übliche SSD. Kioxia führte vor, dass es zwischen einer über 40 Meter Glasfaser angeschlossenen SSD und einer lokal angebunden keinen Geschwindigkeitsunterschied gibt. Allerdings arbeitete die SSD dabei lediglich mit PCIe 4.0.

Kioxia beschrieb auch ein Szenario, in dem lange optische Verbindungskabel sinnvoll sind: Damit könnten SSDs und Server in verschiedenen Räumen untergebracht werden. Da SSDs im Betrieb höhere Temperaturen vertragen als Server, können sie in wärmeren Räumen laufen. Dadurch sinken der Aufwand für die Kühlung und der CO2-Ausstoß des Rechenzentrums.

Die Hüter der PCI-Spezifikationen, die PCI-SIG, war zusammen mit anderen Standardisierungsorganisationen wie SNIA und NVMe.org auf einem gemeinsamen Stand vertreten. Dort zeigte die PCI-SIG die Übertragung eines PCIe-6.0-Signals per Glasfaser. Dabei kamen Protokoll-Analyser und Recorder von Cadence zum Einsatz, welche die übertragenen Daten analsysierten.

Auf seinem eigenen Stand zeigte Cadence bereits erste Demos mit PCIe 7.0 anhand einer Testkarte, an deren Ende eine optische Loop-Verbindung steckte. Das Glasfaserkabel war zwar gerade einmal 10 cm lang, dennoch zeigte der Hersteller von Testsystemen, dass eine Geschwindigkeit von 128 Gbit/s über eine Faser durchaus möglich ist.

Micron hatte während des FMS angekündigt, bereits an der Entwicklung einer Datacenter-SSD mit PCIe 6.0 zu arbeiten. Mehr Details als die Geschwindigkeit hat das Unternehmen jedoch noch nicht verraten: 26 GByte/s soll die SSD beim Lesen großer Dateien erreichen. Angaben zu Zugriffen auf zufällige Adressen liegen nicht vor, doch wenn man die Spitzenwerte der hier vorgestellten SSDs nimmt und hochrechnet, dann sind mehr 5 Millionen IOPS nicht unwahrscheinlich. (ll)