FTC-Berufung abgelehnt: Microsoft darf Activision Blizzard übernehmen
Anfang der Woche scheiterte die FTC mit einem Antrag gegen Microsofts Activition-Übernahme. Nun hat ein US-Gericht auch die Berufung der Behörde abgelehnt.
Es sieht besser und besser für Microsofts Übernahme von Activition Blizzard aus. Vor dem Berufungsgericht für den neunten Bezirk (United States Court of Appeals for the Ninth Circuit) scheiterte die US-Handelsbehörde FTC mit ihrer Berufung gegen eine Entscheidung der Richterin Jacqueline Scott Corley. Die hatte Anfang dieser Woche den Deal freigegeben, weil sie ihn als positiv für Verbraucher bewertete.
Microsoft habe sich unter anderem verpflichtet, zehn Jahre lang "Call of Duty" auf der Playstation auf Augenhöhe mit der Xbox zu halten. Außerdem habe die Firma mit Nintendo vereinbart, Call of Duty auf die Switch zu portieren, und mehrere Vereinbarungen getroffen, um die Inhalte von Activision auf verschiedene Cloud-Gaming-Dienste zu bringen.
Die FTC habe dagegen nicht zeigen können, dass die Übernahme des Spiele-Publishers Activision Blizzard den Wettbewerb erheblich beeinträchtigen könne. Richterin Corley lehnte daher den Antrag der FTC ab, den Deal einstweilig zu blockieren, bis eine Entscheidung im Hauptsacheverfahren ergeht. Dagegen legte die FTC Berufung ein, die nun aber ebenfalls abgelehnt wurde.
Entscheidung der CMA steht aus
Microsoft darf jetzt – aus US-Sicht – Activision Blizzard übernehmen und hat bis zum 18. Juli Zeit, den 69-Milliarden-Deal abzuschließen. Sofern sich beide Parteien einig sind, können sie auch eine neue Frist vereinbaren. Das könnte nötig sein, weil auch die britische Kartellbehörde Competition and Markets Authority (CMA) den Deal blockiert.
Allerdings scheint Microsoft auch dort Fortschritte verbuchen zu können: Microsoft-Präsident Brad Smith verkündete ebenfalls diese Woche auf Twitter, man lasse eine Klage vor dem Competition Appeal Tribunal ruhen, um direkt mit der CMA darüber zu verhandeln, mit welchen Modifikationen sie den Deal zulassen würde. Die CMA räumte sich kurz darauf mehr Zeit ein, um Microsofts Vorschlag zu prüfen, und verschob die Frist für eine Entscheidung auf den 29. August. Zuvor hatte Bloomberg berichtet, Microsoft könnte im Vereinigten Königreich Cloud-Gaming-Rechte verkaufen, um wettbewerbsrechtliche Bedenken der CMA zu zerstreuen.
Insgesamt sieht es also ziemlich gut für Microsofts Riesendeal aus. Andere in das internationale Geschäft involvierte Behörden haben bereits zugestimmt, unter anderem auch die EU-Kommission. (syt)