FTC stimmt AdMob-Übernahme durch Google zu

Nach einer sechs Monate langen Untersuchung hat die Federal Trade Commission trotz großer Bedenken dem Verkauf des auf Online-Werbung spezialisierten Vermarkters AdMob an Google zugestimmt.

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Von
  • Rudolf Opitz

Am gestrigen Freitag fiel die Entscheidung einstimmig: Die US-Aufsichtsbehörde Federal Trade Commission (FTC) hat der Übernahme des Werbevermarkters AdMob durch Google für rund 750 Millionen US-Dollar in Aktien ohne Auflagen zugestimmt.

Fachleute und Medien hatten etwas anderes erwartet. Mit der AdMob-Übernahme erhält der Suchmaschinen-Gigant, dessen Haupteinnahmen aus der Vermarktung von Werbung stammen, nach eigenen Angaben den "weltgrößten Marktplatz für Handy-Werbung". Das AdMob-Netzwerk beliefert über 15.000 Websites und Online-Anwendungen weltweit mit Werbung.Mit der Übernahme könnte sich Googles dominierende Präsenz im Online-Werbemarkt auch auf den Mobilbereich ausweiten, befürchteten Marktkenner und nicht zuletzt die FTC selbst. Vor der Entscheidung kursierten Gerüchte, die von einem Verbot des Google-Deals sprachen.

Nun teilte die Kommission mit, man habe die Untersuchung nach sorgfältiger Überprüfung des Geschäfts beendet und halte auf dem wachsenden Markt der Netzwerke für mobile Werbung eine Gefährdung des Wettbewerbs für unwahrscheinlich.

Einen starken Einfluss auf die FTC-Entscheidung dürfte Apples Eintritt in den Markt mit seiner iAd-Plattform für iPhone und iPad, sowie der Einkauf des Werbeunternehmens und AdMob-Konkurrenten Quattro Wireless gehabt haben. Ursprünglich hatte auch Apple ein Auge auf AdMob geworfen, wurde von Google aber mit seiner 750-Millionen-Dollar-Offerte überboten. Quattro Wireless war mit 275 Millionen US-Dollar deutlich günstiger. Auch der norwegische, auf Mobilgeräte spezialisierte Browser-Hersteller Opera hatte Anfang des Jahres einen Einkauf getätigt und den Werbedienstleister AdMarvel übernommen.

Google selbst freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem AdMob-Team und erwartet mit wachsender Handy- und Smartphone-Nutzung eine Beschleunigung des Wachstums im mobilen Werbemarkt. Davon würden Entwickler und Anbieter mobiler Anwendungen profitieren, was für die Endverbraucher mehr freie Anwendungen und Inhalte bedeute. (rop)