Face ID beim iPhone X: Apple kontert Datenschutzbedenken eines US-Senators

In einem Schreiben an den Politiker nennt Apples Public-Policy-Chefin Details zum Gesichtserkennungssystem des iPhone X. Alle Fragen des Senators wurden allerdings nicht beantwortet.

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iPhone X

(Bild: Apple)

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Apple hat zum Ende der gesetzten 30-Tage-Frist die Anfrage eines US-Senators zur Gesichtserkennung “Face ID” beantwortet. In dem an den Politiker Al Franken gerichteten, von AppleInsider veröffentlichten Schreiben betont die bei Apple für Public Policy zuständige Managerin Cythia Hogan, dass die vom Frontkamerasystem des iPhone X erfassten Daten zum Gesicht des Nutzers nur lokal auf dem Gerät verarbeitet und nicht an den Hersteller übertragen werden – auch nicht als Teil eines Backups.

Den Schutz der Daten, darunter einen “Tiefenkarte” sowieso zweidimensionale Infarotaufnahmen des Gesichtes, übernimmt – wie schon beim Fingerabdruckscanner Touch ID – die “Secure Enclave”, ein für Verschlüsselungsaufgaben vorgesehener, in Apples A-Chip-Reihe integrierter Koprozessor.

Die beim Entsperren anfallenden “Gesichtsbilder” werden nicht gespeichert, erklärt der Konzern außerdem in dem Antwortschreiben. Die Daten würden “sofort verworfen”, sobald ein mathematisches Abbild errechnet wurde, das zum Abgleich mit den vorliegenden Face-ID-Daten des Nutzers Verwendung findet. Hogan führt außerdem aus, dass Apps, die bereits für Touch ID ausgelegt sind auch Face ID unterstützen – und dabei kein direkter Zugriff auf die gespeicherten Daten erfolgt.

Um das Gesichtserkennungssystem zu trainieren, habe Apple über 1 Milliarde Bilder eingesetzt, die teils auch im Rahmen von Studien erfasst wurden und “repräsentative Gruppen von Personen in Hinblick auf Geschlecht, Alter, Ethnie und andere Faktoren” abbilden sollen. Ein zusätzliches neuronales Netz sei dafür trainiert worden, Täuschungsversuche etwa durch Fotos und Masken zu erkennen. Die Managerin verweist in ihrem Antwortschreiben außerdem auf weitere Details zu Face ID, die Apple inzwischen veröffentlicht hat – dies passierte erst nach der ursprünglichen Anfrage des Senators.

Auf einzelne Fragen des Politikers gibt es keine direkte Antwort, etwa wie Apple in Hinblick auf das Gesichtserkennungssystem mit Anfragen von Strafverfolgungsbehörden umgehen will und wie der Konzern die “Gesichtsabdrücke” schützen will, falls diese zu einem späteren Zeitpunkt doch noch auf Servern gespeichert würden. So ist beispielsweise vorgesehen, dass Nutzer Diagnosedaten von Face ID an den Support des Konzerns übermitteln können – was darin genau enthalten ist, bleibt vorerst offen.

Franken begrüßte in einer Stellungnahme Apples "Bereitschaft", sich zu den angesprochenen Punkten zu äußern und zeigte sich zufrieden mit den getroffenen Maßnahmen für Datenschutz und Sicherheit. Er wolle nun aber weitere Informationen über den Schutz der Face-ID-Daten in Erfahrung bringen, sagte der Senator.

Apples iPhone X (14 Bilder)

Das iPhone X hat einige neue Sensoren.

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(lbe)