Facebook fordert App-Admins zu jährlicher Überprüfung der Datennutzung auf

Die Graph API und die Marketing API liegen nun in Version 9 vor. Neben der Aufforderung zur App Review bringt das Update zahlreiche aktualisierte Richtlinien.

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(Bild: Wachiwit/Shutterstock.com)

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Facebook hat die Version 9 der Graph API und der Marketing API veröffentlicht. Das Release bringt Neuerungen, die Maßnahmen seitens der Entwickler erfordern. Das Unternehmen aktualisiert darüber hinaus einige API-Richtlinien, mit dem Ziel, Nutzer und ihre privaten Daten besser zu schützen.

Seit dem 10. November 2020 müssen Consumer- und Gaming-Apps, die zur Überprüfung der Anwendung eingereicht werden oder vom Development- in den Live-Modus übergehen, einen Callback zur Datenlöschung oder eine URL mit ausdrücklichen Anweisungen für Benutzer bereitstellen, wie sie das Löschen ihrer Daten beantragen können. Apps, die diesen Prozess bis zum angegebenen Datum nicht durchlaufen haben, erhalten Benachrichtigungen zur Erinnerung mit zusätzlichen Anweisungen.

Facebook verfolgt das Ziel, Benutzerdaten besser zu schützen. Aufgrund dessen hat das Unternehmen eine jährliche Überprüfung der Datennutzung für App-Administratoren verordnet. Dieses Vorgehen soll sicherstellen, dass der API-Zugriff und die Datennutzung den Richtlinien der Facebook-Plattform entsprechen. Diese Anforderung sorgt offenbar dafür, dass Anwendungen, die die CRM-Systeme (Customer Relationship Management) von Werbetreibenden mit der Facebook-API verbinden, die Möglichkeit verlieren, Daten von Lead-Ads-Kampagnen abzurufen und weiterzugeben.

Entwickler, die die aktuelle Version der Graph API nutzen und weiterhin Lead-Ads-Formulardaten abrufen möchten, müssen die App Review vervollständigen. Das bedeutet, dass Business-Apps vor dem Upgrade den erweiterten Zugriff für die Erlaubnis zum Abrufen von Leads beantragen müssen. Nicht-Geschäftsanwendungen müssen vor dem Upgrade in den Live-Modus wechseln und die leads_retrieval-Berechtigung anfordern. Entwickler, die noch nicht auf Graph API 9 aktualisieren wollen, haben bis zum 9. Februar 2021 Zeit, um eine App-Review-Anfrage für die leads_retrieval-Berechtigung einzureichen.

Facebook hatte am 22. Oktober seine Facebook-Live-Richtlinien geändert, zum Schutz der Nutzer vor betrügerischen und absichtlich schädlichen Inhalten, die auf Facebook Live weitergegeben werden. Demnach dürfen Live-Videos nicht mehr voraufgezeichnet oder geloopt werden – beides wird sowohl von der Live-API als auch von Core Live verboten. Übertragungen über die Live-API oder Core Live dürfen keine Looping-Inhalte (Videos, statische Bilder oder reine Videos für Umfragen) enthalten, und alle vorab aufgezeichneten Inhalte müssen eindeutig gekennzeichnet sein.

Das Unternehmen setzt Crawler ein, um sicherzustellen, dass URLs live und für Nutzer, die Anwendungen von Drittanbietern verwenden, zugänglich sind. Diese Crawler sollen zum Schutz der Privatsphäre dienen. Facebook ändert auch hier die Richtlinien: Entwickler sollen dem Facebook Crawler den Zugriff auf URLs gewähren, die in den Einstellungen der App angegeben sind. Dazu gehören alle von Entwicklern kontrollierten URLs, einschließlich der Policy-URL, Connect-URL und andere produktspezifische URLs.

Auch die Richtlinien für Instant Games erhalten eine Aktualisierung. Demnach ist es Instand Games verboten, eigenständig persönliche oder sensible Daten von Personen in einem Instant Game anzufordern. Darüber hinaus sind Entwickler durch eine Aktualisierung der Bot-Policy angewiesen, Nutzer eines automatisierten Chat-Erlebnisses, beispielsweise mit einem Chat-Bot, über die Kommunikation mit einem automatisierten System zu informieren. Diese Änderung sei laut Ankündigungsbeitrag besonders für den deutschen Markt relevant.

Facebook informiert Instagram-Nutzer über Anpassungen der Metriken der Instagram Insights API, was zu einem Rückgang der über die API angezeigte Follower-Anzahl führen kann. Darüber hinaus sollen die Insights-Daten für die Follower_count-Metrik nur noch für die letzten 30 Tage angezeigt werden. Das Unternehmen gibt zudem bekannt, auch an der Instagram-Ads-API gearbeitet zu haben. Demnach ist es Nutzern möglich, bestehende organische Instagram-Posts zu übernehmen und als Anzeige zu bewerben. Facebook plant zudem die Benutzer-ID der Instagram Graph API auf der Instagram Ads API und einigen anderen Endpunkten zurückzugeben, um eine einheitlichere Entwicklererfahrung zwischen der Anzeigen- und der Graph-API-Plattform zu ermöglichen.

Nähere Informationen zur aktuellen Version von Facebooks Graph API und Marketing API finden sich im Ankündigungsbeitrag auf dem Blog Facebook for Developers.

(mdo)