Facebook verstärkt Kampf gegen Fake News

Mit selbstlernender Software will Facebook besser Falschmeldungen erkennen. Nach einem Fakten-Check sollen sie automatisch um weitere Artikel ergänzt werden, die dem Nutzer mehr Perspektiven auf ein Thema bieten.

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(Bild: dpa, Tobias Hase)

Lesezeit: 2 Min.

Im Kampf gegen Fake News setzt Facebook verstärkt auf maschinelles Lernen. Eine verbesserte Software soll dadurch "noch mehr potenzielle Falschmeldungen" erkennen, verspricht Facebook. Die Software stützt sich derzeit auf Hinweise und Kommentare von Nutzern. Die verdächtigen Funde leitet das Netzwerk an externe Faktenprüfer weiter, in Deutschland an das gemeinnützige Recherchebüro Correctiv. Wenn die Experten den Wahrheitsgehalt eines Artikels anzweifeln, will Facebook ihn automatisch um weitere Artikel ergänzen, die etwa eine Richtigstellung liefern. Dazu erweitert Facebook nun seine "Related Articles"-Sektion (in Deutschland: "Mehr zum Thema"), die unter ausgesuchten Facebook-Posts zu sehen ist.

"Mehr zum Thema": Artikel mit zweifelhaftem Wahrheitsgehalt ergänzt Facebook künftig mit weiterführenden Artikeln. Dadurch können die Nutzer Fake News besser erkennen.

(Bild: Facebook)

Facebook hatte die "Related Articles" im Jahr 2013 eingeführt und blendet dort seitdem themenverwandte Inhalte zu veröffentlichten Meldungen ein. Die Nutzer sollen so "neue Artikel entdecken, die sie [...] interessant finden". Im April begann Facebook in den USA damit, die themenverwandten Artikel bereits anzuzeigen, bevor der Nutzer einen geteilten Artikel gelesen hat – zuvor waren sie erst nach einem Klick zu sehen. Auf diese Weise bekommt der Nutzer sofort weiterführende Informationen zu lesen und kann dadurch falsche oder irreführende Inhalte besser erkennen.

In den vergangenen Monaten ging Facebook verschärft gegen gefälschte Nachrichten vor. In den USA werden bestimmte Artikel als "umstrittene Nachricht" gekennzeichnet – doch die Überprüfung durch unabhängige Fakten-Checker kann Tage dauern. Für die Zukunft kündigte Facebook weitere Verbesserungen an, um den Nutzern mehr Kontext "bei eventuell auftauchenden Falschmeldungen" zu liefern. Seitenbetreiber müssen dadurch aber keine Einbußen bei ihrer Reichweite fürchten, beruhigt Facebook. Sie sollen weiterhin "Geschichten und Artikel posten, die für ihre Zielgruppen relevant sind".

Siehe dazu auch in der aktuellen c't 16/2017:

  • Das Lügen-Biotop: Wie Fake News entstehen und warum sie eine Gefahr darstellen

(dbe)