FairAd verzögert Auszahlungen

FairAd bezahlt Surfer fürs Ansehen von Werbebannern. Die Ausszahlungen verzögern sich jetzt, weil die Firma einige Betrüger ausgemacht haben will.

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Von
  • Holger Bleich

Wer sich bei der Firma FairAd fürs Anschauen von Werbebannern bezahlen lassen will, muss sich momentan in Geduld üben. In einem Rundbrief teilte der Anbieter seinen Kunden mit, dass sich Überweisungen für den Monat April auf Ende Mai verschieben würden. FairAd habe "mit großem Bedauern und Enttäuschung" festgestellt, dass viele Teilnehmer versuchten, den Anbieter zu betrügen. Pressesprecherin Johanna Stengl spricht von bis zu 500 Nutzern, die den Dienst angeblich missbrauchen. Insgesamt würden derzeit etwa 50.000 Surfer pro Monat ausbezahlt. FairAd überprüft permanent die Log-Dateien der Surf-Sessions. Wiederholen sich etwa URL-Aufrufe auffällig häufig, so wird die entsprechende Nutzer-ID vom Dienst ausgeschlossen. Auch Autorefresh-Aufrufe oder Java-Applets, die eine Surfer-Aktivität vorgaukeln, soll die Software des Dienstes erkennen können.

FairAd-Nutzer zeigten sich in Newsforen enttäuscht vom Vorgehen der Firma. Es sei nicht einzusehen, warum die Firma vorschreiben wolle, in welcher Häufigkeit welche Seiten aufgerufen werden dürften, so der Tenor. In der Tat scheint es schwierig, hier Grenzen zu definieren. Ein c't-Leser zum Beispiel berichtete uns, er surfe im Studentenwohnheim per Standleitung. Während des Lernens am Schreibtisch sei das Browserfenster ohnehin offen und so wechsle er eben hin und wieder die Adresse, um bezahlt zu werden. In den Augen von FairAd handelt es sich hier um versuchten Betrug; der Surfer selbst ist empört, weil die Firma ihm mit einer Anzeige gedroht habe.

Nach eigenen Angaben zahlt die Firma an einige Nutzer über 1.000 Mark pro Monat fürs Dauererdulden von Reklamebannern auf den Desktop. Im nächsten Jahr will die FairAd an die Börse gehen. (hob)