Fairphone: Es wird ernst mit der Produktion des "faireren Smartphones"
Die Produktion des Smartphones mit konfliktfreien Metallen beginnt im Juni â falls genĂŒgend Vorbestellungen eingehen. ZunĂ€chst sollen die potenziellen KĂ€ufer ĂŒber das Design entscheiden.
Seit fast drei Jahren arbeitet das niederlĂ€ndische Start-Up Fairphone [1] an seinem gleichnamigen Smartphone. Ziel fairer Produktion von IT ist es, dass alle notwendigen Rohstoffe nachhaltig gewonnen und nicht zur Finanzierung etwa von BĂŒrgerkriegsmilizen benutzt wurden; auch die Arbeitsbedingungen sollen in allen Produktionsschritten fair sein. Ein Ziel, das nahezu unerreichbar erscheint.
Das Fairphone soll zumindest fairer werden als andere Smartphones [2]. Nun wird es fĂŒr das Projekt ernst: Die Produktion kann beginnen, wenn mindestens 5000 Vorbestellungen vorliegen, berichtete Fairphone.

ZunĂ€chst sollen die potenziellen KĂ€ufer entscheiden, wie das Telefon aussehen soll. Dazu gibt es eine Online-Abstimmung [3]. Von Mitte Mai an will Fairphone Vorbestellungen entgegennehmen: ZunĂ€chst können die Interessenten ihren Kaufwunsch Ă€uĂern, die in der Fairphone-Mailingliste eingetragen sind, eine Woche spĂ€ter kommen alle anderen zum Zug. Wer im ersten Monat der Kampagne kauft, soll eine spezielle Edition des Telefons erhalten.
325 Euro kostet das Fairphone. Nur wenige Spezifikationen sind bekannt: Es hat ein 4,3-Zoll-Display und zwei SIM-SteckplÀtze, und es lÀuft unter Android 4.1 (Jelly Bean). Dank Root-Zugang können die KÀufer aber auch andere Betriebssysteme aufspielen.
5000 Vorbestellungen braucht Fairphone nach eigenen Angaben zum Start der Massenproduktion; diese soll im Juni bei einem chinesischen Auftragsfertiger beginnen. NĂ€heres zur Produktion, den Spezifikationen und den Materialien will das Unternehmen in der kommenden Woche bekanntgeben.
Das Fairphone ist keine Neuentwicklung, sondern die Adaption eines fertigen Smartphones. Den Unterschied machen die verwendeten Materialien: Das Tantal fĂŒr die Kondensatoren etwa stammt aus einer Mine im Kongo, die gemÀà OECD-Richtlinie als "konfliktfrei" zertifiziert ist â das heiĂt, vom Rohstoffabbau sollen keine Milizen profitieren. Und das Zinn im Fairphone soll ebenfalls aus einer konfliktfreien Mine im Kongo stammen.
Siehe dazu:
- In kleinen Schritten zum fairen Telefon, c't 8/13, S. 78 [4]
- Hersteller, legt Eure Lieferkette offen! Fairphone macht's vor [5], Kommentar auf TechStage
(ll [6])
URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1858096
Links in diesem Artikel:
[1] http://www.fairphone.com/
[2] http://www.techstage.de/news/Hersteller-legt-Eure-Lieferkette-offen-Fairphone-macht-s-vor-1834943.html
[3] https://www.surveymonkey.com/s/fairphone-design
[4] https://www.heise.de/artikel-archiv/ct/2013/08/078_In-kleinen-Schritten-zum-fairen-Telefon
[5] http://www.techstage.de/news/Hersteller-legt-Eure-Lieferkette-offen-Fairphone-macht-s-vor-1834943.html
[6] mailto:ll@ct.de
Copyright © 2013 Heise Medien