Fake News: Facebook stoppt russische Kampagne gegen Covid-19-Impfungen

Facebook zeigt sich rege in dem Versuch, Desinformationen über Impfstoffe gegen das Coronavirus zu unterbinden.

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Mit Templates wie diesem versucht Facebook gegen die Verbreitung von Desinformation anzugehen, die es ohne das soziale Netzwerk so nicht geben würde.

(Bild: Facebook)

Lesezeit: 2 Min.

Facebook hat nach eigenen Angaben eine weltweit angelegte Kampagne unterbunden, über die Falschinformationen über Corona-Impfungen verbreitet wurden. Der US-Konzern löschte im Juli 65 Facebook-Konten und 243 Instagram-Konten aus Russland, mit denen versucht worden war, Corona-Impfstoffe in Verruf zu bringen.

Facebook habe die Konten mit Fazze in Verbindung bringen können, einer Tochtergesellschaft einer in Großbritannien registrierten Marketingfirma, deren Aktivitäten hauptsächlich von Russland aus betrieben worden seien. "Diese Kampagne funktionierte wie eine Desinformationswaschanlage", heißt es in Facebooks Transparenzbericht. "Sie erstellte irreführende Artikel und Petitionen in verschiedenen Foren wie Reddit, Medium, Change.org und Medapply." Die Inhalte seien dann über gefälschte Konten in den sozialen Medien – einschließlich Facebook und Instagram – geteilt worden, um sie zu verbreiten und zu verstärken.

Dabei seien auch "grobe Spamming-Taktiken" angewandt worden, hieß es weiter. "Der Kern der Kampagne schien jedoch darin zu bestehen, Influencer mit bereits vorhandenem Publikum auf Instagram, YouTube und TikTok dazu zu bringen, Inhalte zu posten und bestimmte Hashtags zu verwenden, ohne die Herkunft der Beiträge offenzulegen."

Im Mai hatten Youtuber und Influenzer bekannt gemacht, dass ihnen Fazze Geld für Kritik am BioNTech-Impfstoff geboten hatte. Zu den Influencern in Deutschland, die eine Teilnahme an der Kampagne abgelehnt haben, gehört auch der einflussreiche YouTuber Mirko Drotschmann ("MrWissen2Go"). Er hatte den Anwerbeversuch im Mai über Twitter öffentlich gemacht.

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Facebook bezeichnet Bestrebungen wie die des russischen Netzwerks als coordinated inauthentic behavior (CIB) und geht nach eigenen Angaben seit vier Jahren verstärkt dagegen vor. Außer dem russischen erwähnt Facebook in seinem Bericht eines in Myanmar, die mit dem dortigen Militär zu tun haben. In dem asiatischen Land entfernte Facebook 79 Konten, 13 Seiten, acht Gruppen und 19 Instagram-Konten.

Facebook hat so wie andere Betreiber sozialer Netzwerke in der EU einen Verhaltenskodex zur Desinformation unterzeichnet. Im Juni meldete das Unternehmen, dass seine im April eingeführten Profilbilderrahmen, die Menschen dazu ermutigen sollen, sich impfen zu lassen, im Mai von mehr als 5 Millionen Nutzern weltweit verwendet wurden. Außerdem habe Facebook in der EU über 62.000 irreführende Inhalte auf Facebook und Instagram entfernt.

(anw)