Fake News: Forschungsministerin will das "Übel an der Wurzel packen"

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) fördert zehn neue Forschungsvorhaben, um "Fake News" besser bekämpfen zu können.

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«Fake News»

(Bild: dpa, Jens Kalaene)

Lesezeit: 2 Min.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert nun zehn neue, interdisziplinäre Forschungsvorhaben, um Desinformation und Fake News im Internet einfacher erkennen und bekämpfen zu können. Dafür stellt das Ministerium insgesamt 15 Millionen Euro über drei Jahre zur Verfügung.

"Fake News" stellten eine wachsende "Bedrohung für unsere Demokratie und Gesellschaft" dar, erklärte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) bei der Präsentation des Förderschwerpunkts anlässlich des "Safer Internet Day" am Dienstag. "Sie können politische Stimmungen beeinflussen und das Vertrauen in gesellschaftliche Institutionen nachhaltig schädigen." Mit der Initiative will die FDP-Politiker nun "das Übel Fake News an der Wurzel packen und den Kampf gegen Desinformation durch gezielte Forschungsförderung vorantreiben".

Die Projekte werden im Rahmen des IT-Sicherheitsforschungsprogramms der Bundesregierung "Digital. Sicher. Souverän." finanziert. Damit sollen Methoden und Technologien sowie gesellschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen erforscht werden, "um die massenhafte Verbreitung von Desinformationen besser zu verstehen und ihr potenziell entgegenwirken zu können".

Mit "Dynamo" etwa wollen Forscher untersuchen, wie sich Falschinformationen in Messenger-Diensten wie Telegram und WhatsApp ausbreiten und wie in andere soziale sowie traditionelle Medien "überschwappen". Ebenso soll erforscht werden, welche Muster hinter Kampagnen stecken und welchen Einfluss emotionale Inhalte bei der Verbreitung haben. "Unser Ziel ist es, mit den Projektergebnissen eine Künstliche Intelligenz zu trainieren", erläutert der Darmstädter Informatikprofessor Martin Steinebach. Diese solle dann "ähnliche Desinformationen" automatisch erkennen.

Bei dem Projekt "Fake Narratives" geht es darum, die Narrative in öffentlich-rechtlichen Programmen und alternativen Quellen zu analysieren. "Hybrid" soll eine Echtzeiterkennung von Fake News ermöglichen, "NoFake" effiziente Faktenchecks automatisiert und per Crowdsourcing unterstützen. Die Rolle von Prominenten beim Verbreiten von Desinformation ist bei "Notorious" im Fokus. Mit "FakeBlock" soll ein Browser-Plugin gegen Fake News entstehen. Die weiteren Förderprojekte hören auf die Namen "DeFakts", "Desive2", "Prevent" und "Veritas", wobei die Schwerpunkte teils auf dem Gesundheitswesen liegen.

(vbr)