Fast alle Raptor-Lake-CPUs benötigen dringend BIOS-Updates

Auch Intel-Prozessoren ohne K-Suffix degradieren. Machen sich die Schäden erst einmal bemerkbar, sind sie irreversibel.

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Fünf Core i-13000 nebeneinander fotografiert

Abgesehen von den Core i3 können alle Raptor-Lake-CPUs durch zu hohe Spannungen instabil werden.

(Bild: c't)

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Die Instabilitätsprobleme der Intel-Prozessorserien Core i-13000 und Core i-14000 betreffen mehr Prozessoren als bisher angenommen. Intel bestätigt gegenüber The Verge, dass alle Desktop-Modelle mit einer Thermal Design Power (TDP) von 65 Watt und mehr das zugrundeliegende Problem aufweisen.

Das umfasst alle Modelle der Klassen Core i5, i7 und i9, also sämtliche Prozessoren ab dem Core i5-13400 und Core i5-14400, inklusive der F-Versionen. Bisher lagen die K-Typen mit einer TDP von 125 Watt im Fokus – vermutlich treten dort die Alterungseffekte aufgrund der generell höheren Spannungen schneller in Erscheinung.

Im Falle der Core i3 verwendet Intel typischerweise ältere Alder-Lake-Chips (ursprünglich als Core i-12000 vorgestellt), die generell fehlerfrei laufen sollen.

Ein Fehler im Microcode – der Firmware der Prozessoren – sorgt für zu hohe CPU-Spannungen, die vorzeitige Alterungseffekte verursachen. Die Prozessoren können dadurch ihre Taktfrequenzen nicht stabil halten; im schlimmsten Fall sind Abstürze in Spielen und Anwendungen die Folge. BIOS-Updates mit repariertem Microcode sollen zeitnah von allen Mainboard-Herstellern erscheinen.

Intel bestätigt außerdem, dass die BIOS-Updates einmal entstandene Schäden nicht beheben werden. Wer also erst einmal Instabilitätsprobleme beim eigenen Prozessor hat, muss diese zur Behebung austauschen. Macht der Händler nicht mit, sollen sich Nutzerinnen und Nutzer direkt an den Intel-Support wenden.

In allen anderen Fällen zeigt sich Intel zuversichtlich, dass BIOS-Updates rechtzeitig erscheinen und die erhöhten Spannungen keine spürbaren Langzeitfolgen haben werden. Offen lässt der Chiphersteller derzeit, ob die Garantiezeit aufgrund des Problems verlängert werden soll – zur Absicherung von Langzeitschäden, die in ein paar Jahren auftreten könnten. Einen generellen Rückruf läutet die Firma nicht ein.

Aktuell prüft Intel Möglichkeiten, wie sich betroffene Prozessoren leicht identifiziert lassen sollen. Im Bestfall würde das ein Tool automatisiert erledigen, etwa durch Protokollierung der Taktfrequenzen bei bestimmten Berechnungen.

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