Festplatten: Seagate verspricht 100-TByte-HDDs ab 2030

Mindestens 50 TByte pro Festplatte ab 2026 und 100 TByte ab 2030 – HDD-Hersteller Seagate legt die derzeitige Planung offen.

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(Bild: Aleksandr Grechanyuk / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Seagate will die derzeitige Kapazität von Festplatten bis zum Jahr 2026 mehr als verdoppeln und bis 2030 verfünffachen: 2026 soll es Festplatten mit 60 TByte Kapazität geben, 2030 welche mit 100 TByte.

Für die nächsten Generationen reichen laut Seagate zunächst bisherige Techniken in raffinierterer Form aus: Gängige Platter mit einer Platin-Eisen-Legierung etwa sollen mindestens dreimal so viele Daten speichern können wie aktuell. Sogenanntes Heat Assisted Magnetic Recording (HAMR) will Seagate noch mindestens ein Jahrzehnt lang beibehalten.

HAMR ist in der Forschung ein alter Hut, kommt inzwischen aber bei ersten Server-Festplatten zum Einsatz. Dabei werden die Magnetpartikel vor dem Schreiben durch einen im Schreibkopf integrierten Laser punktuell knapp unter ihre Curie-Temperatur von rund 450 °C aufgeheizt. Dadurch sinkt die zum Schreiben notwendige Magnetfeldstärke und damit die benötigte Größe der Schreibköpfe, die Bits können weiter schrumpfen.

Western Digital und Toshiba – die beiden anderen verbliebenen HDD-Hersteller – setzen zur Kapazitätserhöhung derzeit auf Microwave Assisted Magnetic Recording (MAMR). MAMR arbeitet mit einem Mikrowellensender (Spin Torque Oscillator) am Schreibkopf, welcher der Magnetisierung schon einmal einen Schubs in die richtige Richtung gibt. Damit sinkt die für die Ummagnetisierung notwendige Feldstärke. Einen Zwischenschritt zu MAMR nennt Western Digital Energy-enhanced Perpendicular Magnetic Recording (ePMR), das schon bei 18-TByte-HDDs zum Einsatz kommt.

Ausschnitte aus Seagates HDD-Präsentation (5 Bilder)

Bis mindestens 2030 will Seagate auf HAMR-Technik setzen.
(Bild: Seagate)

Bisherige Festplatten speichern maximal 1,3 TBit pro Quadratzoll. Seagate erwartet, dass sich diese Technik bis 4, bestenfalls 6 TBit pro Quadratzoll skalieren lässt. Rechnerisch würde das für rund 90 TByte große Festplatten genügen. Danach sollen eine geordnete Anordnung der Bits und neue Materialien Verbesserungen bringen.

Ein Problem der immer größeren Festplatten ist, dass Zugriffe auf zufällige Adressen gleich schnell – oder langsam, das ist Ansichtssache – bleiben. Eine Festplatte schafft nur wenige hundert IOPS, egal, wie groß sie ist. Dagegen setzt Seagate Mach.2: Der Kopfstapel wird aufgeteilt, obere und untere Hälfte mit zunächst jeweils vier Scheiben und acht Köpfen arbeiten unabhängig voneinander und das Laufwerk kann so die doppelte IOPS-Leistung erreichen. Diese Technik will Seagate ab der 30-TByte-Marke allgemein einsetzen.

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(mma)