Firefox 69 verbessert Tracking-Schutz und blockiert Flash
Das endgültige Aus für Flash rückt unaufhaltsam näher: In Firefox 69 verschwindet nun die Möglichkeit, Flash automatisch starten zu lassen.
Beim neuen Firefox 69 ist viel unter der Haube passiert. Immer schwerer hat es der veraltete Flash Player: Gemäß der Plugin-Roadmap wurde in der neuen Firefox-Version die "Immer aktivieren"-Option für Flash entfernt. Der Browser fragt den Nutzer also künftig jedes Mal, ob das Plugin für die gerade besuchte Webseite wirklich aktiviert werden soll. Anfang 2020 verschwindet Flash dann komplett aus Firefox; die ESR-Version des Browsers soll das Plugin noch bis Ende 2020 unterstützen.
Firefox priorisiert Prozesse
Seit Firefox 54 verteilt der Browser die Arbeitslast auf verschiedene Prozesse auf – stürzt eine Webseite ab, reißt sie somit nicht gleich den gesamten Browser mit sich. Momentan verteilt eine Automatik die Arbeit auf acht Inhaltsprozesse. Neu ist, dass Firefox nun Windows mitteilt, welche Prozesse zu priorisieren sind. Es handelt sich dabei um Aktivitäten, die im Vordergrund passieren, also all das, was der Anwender gerade in einem Tab betrachtet. Hintergrund-Prozesse erhalten hingegen eine geringere Priorität und belasten die CPU weniger. Ausnahmen bilden Videos und Musik, die zum Beispiel in irgendeinem Tab abgespielt werden – schließlich hören viele Nutzer nebenbei Podcasts oder YouTube-Videos
Unter macOS nutzt Firefox nun bei WebGL-Inhalten die GPU effizienter, um die Akkulaufzeit etwa beim MacBook Pro zu verlängern. Das betrifft Rechner mit zwei Grafikprozessoren. Außerdem zeigt der Finder unter macOS nun den Status bei Downloads an, während die Dateien heruntergeladen werden.
CSS-Anpassungen laden nicht mehr automatisch
Mit den Dateien userChrome.css und userContent.css können Firefox-Nutzer die Bedienoberfläche des Browsers individuell anpassen, ohne dafür eine Erweiterung zu installieren. Dazu müssen die Dateien im Profilverzeichnis von Firefox abgelegt sein. Ab Version 69 lädt der Browser die persönlichen Anpassungen jedoch nicht mehr automatisch. Anwender, die weiterhin ihre CSS-Dateien nutzen wollen, müssen unter about:config das Flag toolkit.legacyUserProfileCustomizations.stylesheets
auf "true" ändern.
Warum diese Änderung? Firefox soll schneller starten: Die Prüfung, ob die CSS-Dateien existieren, dauert schlicht zu lange. Die meisten Nutzer setzen keine CSS-Anpassungen ein, müssen also grundlos etwas länger warten. Firefox-Experte und ehemaliger Mozilla-Repräsentant Sören Hentzschel beruhigt: "Es existieren derzeit ausdrücklich keine Pläne, die Unterstützung für userContent.css oder userChrome.css aus Firefox zu entfernen."
Verbesserter Tracking-Schutz
Der neue Schutz vor Krypto-Minern wanderte vom Profil "Streng" ins Standard-Profil. Außerdem blockiert Firefox nun standardmäßig alle Drittanbieter-Cookies, die auf der Disconnect-Liste stehen. All das passiert im Rahmen der "Enhanced Tracking Protection", die bislang von mehr als 20 Prozent der Firefox-Nutzer verwendet wurde. "Mit dem heutigen Update erwarten wir einen Schutz für 100 Prozent unserer Benutzer", schreibt Marissa Wood im Mozilla-Blog. Ist der Tracking-Schutz aktiv, ist neben der URL in der Adresszeile ein Schutzschild zu sehen.
Das Update stopft außerdem verschiedene Sicherheitslücken, von denen zwei als "kritisch" eingestuft wurden. Alle weiteren Änderungen, Neuerungen und Verbesserungen sind in den Release Notes aufgeführt. Was sich in den Developer Tools getan hat, beschreibt Mozilla in den MDN Web Docs. Dort sind speziell alle Änderungen in Firefox 69 aufgelistet, die sich auf Web- und Addon-Entwickler auswirken. Der Browser steht für Windows, macOS und Linux zum Download bereit. Das aktuelle Update erreicht die Nutzer in den kommenden Tagen. Version 70 soll planmäßig am 22. Oktober erscheinen. (dbe)