Firefox-Phone ZTE Open: 100.000 verkauft, Nachfolger kommt 2014

Obwohl ZTE sein Smartphone mit Firefox OS nur per eBay verkaufte, gingen 100.000 Stück weg. Das ist dem chinesischen Hersteller Erfolg genug, um einen Nachfolger fürs nächste Jahr zu planen.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Tam Hanna

Das ZTE Open ist ein Smartphone, das nur seine Mutter wirklich lieben kann, erinnern die Spezifikationen doch an ein Billigstgerät – immerhin wird es durch den wirklich niedrigen Preis und das Betriebssystem interessant, nämlich Firefox OS. Trotz des Vertriebs ausschließlich per eBay hat ZTE 100.000 Stück davon verkauft und feilt an einem Nachfolger, wie Executive Vice President He Shiyou in einem Interview sagte. Die unkonventionelle Vertriebsweise über eBay hätte sich für sein Unternehmen "sehr ausgezahlt", eBay und Drittverkäufer hätten erstaunliche Mengen abgesetzt.

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Ähnlich wie beim ebenfalls unter Firefox OS laufenden Geeksphone Peak und Keon überstieg die Nachfrage das Angebot bei weitem. ZTE wollte die Anzahl der verfügbaren Geräte absichtlich beschränken, da das Unternehmen "die erste Generation des Produkts nicht mit large-scale Reichweite ausstatten wollte". Immerhin berichten indische Webseiten von einem Zielabsatz im Bereich von 200.000 Stück.

Aufgrund des vielversprechenden Starts wagt ZTE im nächsten Jahr den Sprung nach Amerika. Das dort lancierte Telefon soll einen Zweikernprozessor nebst größerem Bildschirm und einer neu gestalteten Benutzeroberfläche mitbringen – weitere Details rückt ZTE nicht heraus.

Damit dürften insgesamt weniger als 150.000 Firefox-OS-Geräte im Umlauf sein: Geeksphone startete mit 10.000 Firefox-OS-Geräten, die binnen kurzer Zeit ausverkauft waren. Hätten sie deutlich mehr verkauft, hätten sie davon berichtet, es dürften also weit unter 50.000 sein. Von Alcatel gibt es ebenfalls ein Gerät, das aber keine nennenswerte Marktpräsenz hat. Somit ist davon auszugehen, dass es derzeit weniger als 150.000 Firefox-OS-Telefone gibt, inklusive der noch nicht an Kunden verkauften und Entwicklergeräte. Das ist noch kein großer Erfolg, so viel Android-Smartphones aktiviert Google alle paar Stunden.

Um besser ins Geschäft zu kommen, wird es für Firefox-Hersteller Mozilla primär darauf ankommen, die Netzbetreiber für sich zu gewinnen. Billige Hardware reicht dazu nicht aus, die läuft auch unter Android; es müsste schon sehr billige sein, die dann eher auf Schwellenländer zielt als darauf, beispielsweise hierzulande die Anroid-Billigtelefone um vielleicht gerade mal 10 Euro zu unterbieten. Ein Argument für Firefox OS waren bisher die Anpassbarkeit für die Anwender und die Branding-Optionen für die Provider, also Möglichkeiten zur Kundenbindung oder zum Mit-Kassieren an App- oder Multimediakäufen, doch das hat offensichtlich noch keinen Provider überzeugt. Auch fanden das bisher nur wenige Entwickler verlockend, der App-Store ist noch ziemlich leer. (jow)