Florida: Ärger mit E-Vote

Wenige Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl ist ein Test von elektronischen Wahlmaschinen in Florida gescheitert.

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Von
  • Adolf Ebeling

Ein Probelauf sollte letzte Woche in Floridas Wahlbezirk Palm Beach Klarheit bringen über die Einsatzbereitschaft von elektronischen Touchscreen-Wahlmaschinen – und ging daneben. Ein Computerserver hatte seinen Dienst versagt. Dies sei möglicherweise eine Spätfolge des Wirbelsturms "Jeanne" (der Florida im September heimgesucht hatte), so die Mutmaßung einer Testleiterin. Der Hurrikan habe vermutlich die Klimaanlage vorübergehend lahm gelegt, dadurch sei die Temperatur im Serverraum auf über 32 Grad Celsius gestiegen, und das sei zu viel gewesen.

Laut technischer Standards sollten elektronische Wahlmaschinen im Temperaturbereich zwischen -20 bis +60 Grad Celsius durchaus funktionieren. "Was passiert, wenn es am Wahltag einen Wirbelsturm gibt oder Terroristen den Strom kappen?", zitiert das US-Magazin Wired einen für die Wahlmaschinen-Standards verantwortlichen Ingenieur. Und dieser weiter: "Das gesamte E-Voting-System ist konzeptionell so weit weg von dem, was ich als akzeptabel erachte, dass ich niemals für dessen Einsatz gestimmt hätte."

Die Pleite in Florida ist insbesondere pikant, da es hier schon bei der US-Präsidentenwahl im Jahre 2000 gravierende Probleme gegeben hatte, allerdings mit Stanz-Wahlmaschinen.

Siehe auch:

Jeanne gibt hitzefrei in Telepolis aktuell (ae)