Flugtaxen-Bauer Lilium entlässt alle 1.000 Mitarbeiter – Insolvenz gescheitert

Senkrechtstartende Lufttaxis waren der Traum des bayrischen Start-Ups Lilium. Nun ist er endgültig geplatzt. 1.000 Menschen verlieren zu Weihnachten ihren Job.

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Flugtaxi-Entwickler Lilium ist mit seiner Insolvenz in Eigenregie gescheitert: Wie Keno Sander, Manager bei Lilium, auf LinkedIn schreibt, hat das Start-Up in Gauting bei München am Freitag den Betrieb eingestellt. Der Blog Gründerszene berichtet zudem unter Berufung auf mehrere Quellen im Unternehmen, dass Lilium allen 1.000 Beschäftigten gekündigt hat.

Laut Gründerszene-Informationen kam aus den bisherigen Gesprächen mit einem Investor kein Deal zustande – dieser hatte offenbar nicht rechtzeitig nachweisen können, dass er über die benötigten liquiden Mittel verfügt. Sander bedauerte in seinem LinkedIn-Post, dass der Lilium Jet, wie das Flugtaxi heißen sollte, nun doch nicht zur Realität würde. Auf seinen offiziellen Kommunikationskanälen hat Lilium derweil noch nicht zu der Entwicklung Stellung genommen. Laut Informationen des Handelsblatts lag auch eine Information an die US-Börsenaufsicht SEC am Freitagabend noch nicht vor – womöglich, weil die Gespräche mit Investoren erst nach dem Wochenende abgeschlossen sind.

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Lilium hatte seine Insolvenz in Eigenregie am 24. Oktober bekanntgegeben – das betraf die Tochterfirmen "Lilium GmbH" und die "Lilium eAircraft GmbH" Die börsennotierte Dachgesellschaft Lilium NV mit Sitz in Amsterdam meldete bald darauf reguläre Insolvenz an. Für die Suche nach Investoren holte sich das Start-Up die Unternehmensberatung und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ins Haus.

Auch staatliche Hilfe stand im Raum. Doch die Zweifel vieler Experten und des Marktes an der Technologie überwogen schließlich – nach massiver öffentlicher Kritik versagte die Ampel-Koalition dem Start-Up ein Darlehen von 50 Millionen Euro, auch die bayrische Regierung erteilte daraufhin eine Absage. Und auch die Gespräche mit mehreren Investoren, die es laut einer Pflichtmitteilung an die SEC vom 16. Dezember gab, liefen erfolglos. Hier war bereits die Rede von 200 geplanten Entlassungen. Nun bleibt den Visionären aus Gauting nur noch, auf ein Weihnachtswunder zu hoffen. Doch die Aussichten der allerletzten Investorengespräche scheinen gering zu sein. Das Insolvenzgeld für die Belegschaft läuft Ende des Monats aus, was der Hintergrund der jetzigen Massenkündigung sein dürfte. Zumindest das Arbeitslosengeld für die Beschäftigten ist damit gesichert.

(nen)