Flugtaxis: SK Telecom will Kleinflugzeuge 2025 in südkoreanische Städte bringen

Urban Air Mobility sieht der Chef des Telekommunikationskonzerns SK Telecom als ein Mittel gegen Verkehrsstaus, die viel Kosten verursachen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen

SK-CEO Young Sang Ryu (l.) in einem Flugtaxi mit dem Joby-CEO JoeBen Bevirt.

(Bild: SK Telecom)

Lesezeit: 3 Min.

Der südkoreanische Konzern SK Telecom strebt an, die Luftmobilität für Städte (Urban Air Mobility, UAM) schnell voranzubringen. Bereits in drei Jahren sollen dort Flugtaxi-Dienste kommerziell betrieben werden, sagte Young Sang Ryu, CEO des Konzerns.

"Das fliegende Auto wird zu Realität", schreibt Ryu. Sein Unternehmen wolle eine führende Rolle in der Kommerzialisierung der UAM einnehmen. Meistenteils werde angestrebt, die Luftmobilität bis 2030 fit für den Wettbewerb zu machen. SK Telecom wolle die Entwicklung beschleunigen und fünf Jahre früher ins Geschäft kommen. Bis 2030 sollen Flugtaxis dann vollautonom unterwegs sein, meint Yoo.

In Südkorea leben gut 82 Prozent der Menschen in Städten. Im Vergleich zu anderen Ländern wie Deutschland und den USA gebe es deshalb in dem asiatischen Land mehr Verkehrsstaus und dadurch entstehende Kosten, erläutert Yoo. Diese betragen nach seinen Angaben in Südkorea 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – im Jahr 2018 umgerechnet knapp 51 Milliarden Euro –, während es in Deutschland 0,2 und in den USA 0,9 Prozent seien. UAM könne helfen, die Staus stark zu reduzieren. Zudem sei die Luftmobilität auch vor dem Hintergrund bedeutend, bis 2050 CO₂-Neutralität zu erreichen, meint Ryu. Die Flugtaxis würden elektrisch angetrieben und daher nicht die Umwelt beeinträchtigen.

SK Telecom kooperiert seit Anfang 2022 mit dem US-amerikanischen Fugtaxi-Entwickler Joby Aviation. Zudem arbeitet der Konzern mit der Korea Airports Corporation, dem Korea Transportation Research Institute, Hanwha Systems und dem Korea Meteorological Industry and Technology Institute zusammen.

Der Konzern selbst sieht sich mit seinem bereits heute vorhandenen Portfolio gerüstet, die für den Betrieb von – auch autonomen – Flugtaxis nötige Technik und Infrastruktur zu stellen. Das reicht laut Ryu von Reservierungssystemen, Kommunikation zwischen Bodenstationen und Flugtaxis, Navigation sowie Bordunterhaltung bis hin zu Halbleitern und Batterien.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Dahinter steckt Ryus Plan, SK Telecom in "eine neue Ära" zu führen, für die das Unternehmen Künstliche Intelligenz und digitale Dienste entwickelt. Neben UAM gehören dazu auch Roboter, die normalerweise von Menschen erledigte Arbeiten übernehmen, autonome Autos und die Raumfahrt. Die Covid-19-Pandemie habe das Tempo der Entwicklung von Zukunftstechnik beschleunigt, glaubt Ryu.

Flugtaxi von Joby Aviation (10 Bilder)

(Bild: Joby Aviation)

Auch andere Telekommunikationsunternehmen haben Kooperationen mit Flugtaxi-Herstellern geschlossen. 2019 gingen der chinesische Konzern EHang und Vodafone eine Partnerschaft ein. Telefónica geht davon aus, dass 5G-Technik für Verkehrskonzepte der Zukunft auf der Straße, der Schiene und in der Luft wichtig sein wird und beteiligt sich an der Initiative ConnectedMobility. Die Deutsche Telekom macht neben der Deutschen Bahn und Airbus bei der Air Mobility Initiative mit.

(anw)