Forscher verwandelt Ruß in Druckertinte

Ein indischer Forscher führt in einer Machbarkeitsstudie Ruß aus einem Verbrennungsvorgang einer neuen Aufgabe als Pigment in Druckertinte zu.

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Forscherin verwandelt Ruß in Druckertinte

(Bild: Anirudh Sharma)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Denise Bergert

Der aus Indien stammende und inzwischen am Massachusetts Institute of Technology (MIT) tätige Forscher Anirudh Sharma hat in einer Machbarkeitsstudie eine neue Verwendungsmöglichkeit für Ruß gefunden. Mit seinem Kaala (Schwarz in Hindi) getauften Apparat verwandelt er das bei Verbrennungsvorgängen entstehende Nebenprodukt in Druckertinte.

Sharma schickt den Rauch einer brennenden Kerze in seinem Modell über ein negativ geladenes Metallgitter. Hier werden die Partikel ionisiert und lagern sich im Anschluss an positiv geladenen Kondensatorplatten ab. Die Abgase werden damit von Rußpartikeln gesäubert. Ein ähnliches Konzept kommt auch in Schornsteinen zum Einsatz.

Der Ruß wird über Kaala mit Reinigungsalkohol und Öl zu flüssiger Tinte vermischt. Eine HP-C6602-Patrone und ein Arduino liefern Ausdrucke mit 96 dpi. Da die Rußpartikel größer sind als Farbpartikel in herkömmlicher Druckertinte, muss hier allerdings die Patronen-Düse erweitert werden. Laut Sharma funktioniert Kaala sowohl mit einem Arduino Mega als auch mit einem Arduino Uno.

Inspiration für Kaala lieferte die traditionelle Herstellung von Kajal in Indien. Eine marktreife Lösung ist die Technik nicht. Für Sharma verbindet Kaala jedoch die Thematik Umweltverschmutzung mit seiner Kindheit in Indien.

[UPDATE, 7.11.2015, 10:40]

Ein ältere Fassung des Artikels bezeichnete Anirudh Sharma fälschlicherweise als "Forscherin". Das wurde korrigiert. (axk)