Foto-App Halide kann alle iPhone-Kamera-KI-Features abdrehen

App-Anbieter Lux hat für seine App Halide eine Möglichkeit gefunden, alle KI-Bildbearbeitungsfunktionen der Kamera abzuschalten.

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Werbebild von Halide für den neuen "Process Zero"-Modus​

Werbebild von Halide für den neuen "Process Zero"-Modus.

(Bild: Lux)

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Wer heute mit einem iPhone (oder nahezu jedem anderen Smartphone) fotografiert, erhält nie das, was der Kamerasensor tatsächlich aufnimmt. Dank sogenannter Computational Photography verarbeiten die integrierten Signalprozessoren das Bild sofort weiter, verbessern es, machen es schärfer und liefern optimierte Farben plus Helligkeit. Das ist für die meisten Anwender prima, hat aber für echte Fotografen wenig mit der Realität zu tun. Die Profi-Kamera-App Halide hat deshalb in einem Update einen neuen Modus integriert, der möglichst viel der Bildberechnung abschalten soll: "Process Zero" nennt der Entwickler hinter der Anwendung, Lux, dies.

Integriert ist die Funktion in Hallide Mark II ab Version 2.15.1, die seit Donnerstag zum Download bereitsteht. Wie Lux in seinem offiziellen Blog schreibt, handelt es sich quasi um eine "Anti-Intelligent Camera", wenn der Process Zero aktiv ist. Ist die Funktion, die sich über das RAW-Menü auswählen lässt, aktiv, werden die standardmäßig aktiven iPhone-Image-Processing-Systeme "übersprungen".

Grundsätzlich kommt dabei ein Bild heraus, das mehr Detailtiefe hat und dem Fotografen mehr Kontrolle über Belichtung und Helligkeit ermöglicht. Ein Foto-Filter sei das nicht. "[Die Funktion] entwickelt Fotos auf dem Sensordatenniveau." Mitgeliefert werden dabei auch sogenannte digitale Negative. Es gibt Grain und sei vor allem für Tageslichtaufnahmen oder solche mit gemischter Beleuchtung gedacht, weniger für Nachtaufnahmen. "Da Process Zero auf magische Algorithmen verzichtet, ist es mit Kompromissen verbunden. Deshalb stellt es eine neue Wahl zusätzlich zum Standard-iPhone-Fotobearbeitungssystem in Halide dar", so Lux.

Zu den Fähigkeiten von Process Zero gehört, dass nur ein einziges Foto aufgenommen wird – und nicht mehrere, wie das Computational Photography normalerweise tut, um das Bild zu optimieren. Damit sieht man die Sensorqualität auf einen Blick, ist aber auch von dieser abhängig. Auch Funktionen wie Deep Fusion und Smart HDR lassen sich abdrehen.

Nutzer, die sich für Process Zero interessieren, sollten erst einmal mit der Funktion experimentieren, bevor man diese standardmäßig in Halide aktiv lässt. Es ist eine andere Art des Fotografierens – praktisch ohne Stützräder. Halide hat noch zahlreiche weitere Funktionen. Die Anwendung kann kostenlos eingeschränkt verwendet werden, danach werden jährlich 12,49 Euro oder alternativ monatlich 2,99 Euro fällig. Als einmaliger Kauf möchte Lux 69,99 Euro haben.

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(bsc)