Foursquare reduziert auf nur eine App

Foursquare stellt seine ursprüngliche Anwendung ein. Daten und Schnittstellen bleiben erhalten, auch damit Abkömmling Swarm weiterlaufen kann.​

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Frauenhand an Smartphone

(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Foursquare stellt seine ursprüngliche Anwendung, inzwischen City Guide genannt, zum 15. Dezember ein. Die zugehörige Webseite wird einige Wochen länger laufen. Ebenfalls erhalten bleiben alle von Unternehmen und Usern eingegebenen Daten und die zu deren Abfrage und Veränderung eingerichteten Schnittstellen (API). Denn Foursquare verdient Geld mit der Lizenzierung über Geschäfte und andere Einrichtungen sowie deren Besucher angesammelten Daten.

Die vor zehn Jahren von Foursquare abgespaltene App namens Swarm betreibt das Unternehmen ebenfalls weiter. Swarm dient der Verfolgung der Freizeitaktivitäten sozialer Bekanntschaften. "Mit Swarm können Sie sehen, welche Ihrer Freunde gerade in der Nähe ausgehen, herausfinden, wer später für gemeinsames Trinken zur Verfügung steht, und mitteilen, was Sie vorhaben", hieß es zur Einführung 2014 im Firmenblog.

Swarm war damals Ausdruck einer neuen Zwei-App-Strategie der Firma Foursquare. Die Original-App hieß ebenfalls Foursquare und wurde inzwischen in City Guide umbenannt. Die letzten zehn Jahre konzentrierte sich diese App samt Webseite auf die ortsbezogene Vermarktung von Gelegenheiten zum Geldausgeben, während die zur Verabredung mit Bekanntschaften hilfreichen Check-Ins bei Swarm weiterlebten. Jetzt finden diese Funktionen zumindest teilweise wieder zueinander.

Der City Guide ist offenbar keine Goldgrube, und der Betrieb zweier Systeme kostet extra, auch wenn sie sich im Hintergrund Datenbestände teilen. Offiziell dient die Rückkehr zur Ein-App-Strategie dazu, eine "noch bessere Erfahrung" mit Swarm zu ermöglichen. Anfang des neuen Jahres werde sich das in neuen Dienstmerkmalen niederschlagen, die "größere Auswirkungen und bessere Dienstleistungen für unsere Kunden" bringen sollen, teilt das Unternehmen mit. Ein Teil der City-Guide-Funktionen werde dann in Swarm weiterleben.

FirmengrĂĽnder Dennis Crowley mischt nicht mehr aktiv im Management mit, ist aber Co-Vorsitzender des Verwaltungsrates. Online sucht er BefĂĽrchtungen ĂĽber finanzielle Schwierigkeiten zu zerstreuen: Das Unternehmen Foursquare mache mehr als 100 Millionen Dollar Umsatz. Den Entwicklern, Infrastrukturbetreuern und Kundendienstmitarbeitern der auslaufenden App spricht er ebenso seinen Dank aus, wie den besonders eifrig fĂĽr Gottes Lohn Daten eintragenden Superusern. SchlieĂźlich sind diese Datenspenden unverzichtbar fĂĽr Foursquares Einnahmen.

Apropos Daten: Nutzer können ihre Daten herunterladen, auch nach der Abschaltung von City Guide. Die Informationen sollen langfristig erhalten bleiben, schließlich füttern sie ja auch Swarm, wo sie weiter verfügbar sein werden. Wer möchte, kann seine Daten löschen, dann verschwinden sie natürlich auch aus Swarm.

(ds)