Frankreich will Breitbandausbau mit 20 Milliarden Euro beflügeln
Der französische Präsident Francois Hollande hat angekündigt, bis 2017 mindestens 50 Prozent des Landes mit superschnellen Internetanschlüssen versorgen zu wollen. Netzbetreiber sollen sich die Kosten in ländlichen Regionen teilen können.
Der französische Präsident Francois Hollande will mit Investitionen in Höhe von insgesamt 20 Milliarden Euro den Breitbandausbau vorantreiben. Die Mittel sollen aus öffentlichen und privaten Quellen stammen, kündigte Hollande laut Medienberichten an. Bis zum Ende seiner Amtszeit 2017 will der Präsident mindestens 50 Prozent des Landes mit superschnellen Internetanschlüssen versorgt wissen. Einzelheiten zu den geplanten Bandbreiten und Versorgungstechniken wurden nicht bekannt, es geht aber vor allem um Glasfaserleitungen.
Besonders schnelle Netzverbindungen sind in Frankreich derzeit vor allem in größeren Städten und Ballungsgebieten verbreitet. Hollande hofft, weitere Regionen konkurrenzfähiger und attraktiver zu machen. Sein Vorgänger Nicolas Sarkozy hatte bereits einen ähnlichen Plan im Wert von 4,5 Milliarden verkündet, der vor allem wegen mangelnder Beteiligung der Netzbetreiber kaum umgesetzt wurde. Hollande will die Telekommunikationsfirmen nun besser einbinden, indem sie sich die Kosten für den Netzausbau in ländlichen und anderen wenig profitablen Gebieten teilen können sollen.
Der Regierung in Paris schwebt vor, dass ein Drittel der Investitionen von privaten Betreibern in dicht besiedelten Regionen gestemmt wird. Für ein weiteres Drittel sollen die Telcos und Kommunen je zur Hälfte aufkommen. Den Rest für den Anschluss nicht-lukrativer Haushalte oder Firmen müssten sich Paris und kommunale Regierungseinrichtungen teilen. Für letztere sollen kostengünstige Kredite zur Verfügung gestellt werden. Hierzulande sieht die Breitbandstrategie der Bundesregierung vor, dass bis 2014 75 Prozent der Haushalte Anschlüsse mit Übertragungsraten von mindestens 50 MBit/s nutzen können sollen. (anw)