Fraunhofer-Gesellschaft auf Erfolgskurs

Die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) ist nach den Worten ihres Präsidenten Professor Hans-Jürgen Warnecke weiter auf Erfolgskurs.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) ist nach den Worten ihres Präsidenten Professor Hans-Jürgen Warnecke weiter auf Erfolgskurs. Die Gesamtaufwendungen stiegen im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf insgesamt 760 Millionen Euro. Davon sei mit 645 Millionen Euro der überwiegende Teil der Auftragsforschung zuzuordnen, sagte Warnecke auf der Jahres-Pressekonferenz am heutigen Mittwoch in München. Im vergangenen Jahr habe es zum ersten Mal in der Geschichte der Fraunhofer-Gesellschaft mehr Wirtschaftserträge als institutionelle Zuwendungen gegeben habe, verkündete Warnecke.

Als weiteren erfolgreichen Schritt wertete er die nahezu abgeschlossene Fusion zwischen der FhG und der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD). Die GMD-Anteile von Bund und Ländern sind Anfang der Woche auf die FhG übergegangen. Zur Fraunhofer-Gesellschaft gehörten jetzt 60 Institute mit nahezu 10.000 Angestellten. "Die seit fast zwei Jahren laufende Integration der GMD in die FhG hat viele Schwierigkeiten verursacht", räumte Warnecke ein. Nun ginge es darum, das "kulturelle Zusammenwachsen" der Institute zu einer "gemeinsamen Corporate Identity zu beschleunigen".

Das Prestigeprojekt der neu gegründeten Arbeitsgruppe IuK ist ein Versuchshaus in Duisburg, in dem alle Haushaltsgegenstände miteinander vernetzt sind. Das "InHaus"-Projekt startete nach mehr als fünfjähriger Vorbereitung am gestrigen Dienstag und soll neben Alltagserleichterungen auch umweltschonende Systemlösungen bieten. Neben dem Ausbau von IuK-Kompetenzen will sich die erweiterte FhG künftig verstärkt in der Biotechnologie, der Verkehrsforschung, dem Wissensmanagement sowie der Ausbildung und Förderung von Wissenschaftlern engagieren.

Sorgen bereitet der FhG allerdings der zunehmende Fachkräftemangel. "Die engen Vergütungsgrenzen des öffentlichen Dienstes" seien schon länger "ein Handicap bei der Gewinnung von Führungskräften". Nun werde es "zunehmend problematisch, Nachwuchsforscher zu gewinnen oder zu halten", heißt es in einer Mitteilung zur Jahresbilanz der Großforschungseinrichtung. Zwar sei es durch attraktive Arbeitsplätze, Freiräume für Kreativität und ein hohes Maß an Eigenverantwortung bisher gelungen, den guten Ruf der FhG an den Hochschulen zu sichern, aber "zur Sicherung des wissenschaftlichen Nachwuchses müssen die Forschungseinrichtungen attraktiver werden, auch für ausländische Wissenschaftler. Die Rahmenbedingungen in den Einrichtungen müssen angepasst werden, speziell die Vergütungsstrukturen". (wst)