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FreeBSD 13.3 mit besserem WiFi-Support und OpenZFS 2.1.14

Michael Plura

(Bild: Profit_Image/Shutterstock.com)

FreeBSD 13.3 ist da, mit wichtigen Updates für das freie Betriebssystem. Ganz vorne mit dabei: bessere WiFi-Treiber von Linux.

Für alle, die noch nicht auf FreeBSD 14.0 aktualisiert haben, stellen die FreeBSD-Entwickler ein neues Point-Release des 13er-Zweigs zur Verfügung. Jedes Major-Release wird laut der 2015 festgelegten Richtlinie für mindestens fünf Jahre gepflegt, ein Point-Release kommt etwa einmal im Jahr heraus. Die abgelöste Version – also FreeBSD 13.2 – wird noch drei Monate unterstützt.

Im Bereich WiFi-Treiber hinkt FreeBSD anderen Systemen wie GNU/Linux oder Windows noch hinterher. Den Quellcode von Linux-Treibern dürfen die FreeBSD-Entwickler wegen der restriktiveren Lizenzen (meist GPLv2) auch nicht einfach übernehmen. Abhilfe schafft hier der LinuxKPI-Layer, der es nativen Linux-Treibern erlaubt, mit nur wenigen Modifikationen unter FreeBSD zu laufen. Ein Blick in den Quellcode von LinuxKPI (sys/compat/linuxkpi) zeigt, dass es sich um eine Sammlung von Linux-Headerfiles und Quellcode-Erweiterungen handelt, die im Grunde genommen nur spezielle Linux-Funktionen auf ihre FreeBSD-Pendants abbilden. Dasselbe macht FreeBSD bei Grafikkarten-Treibern und muss so in beiden Fällen das Rad nicht neu erfinden. LinuxKPI ist nicht zu verwechseln mit dem Linuxulator (Linux Emulation) in FreeBSD. Beide Subsysteme bieten Linux-Kompatibilität, wobei LinuxKPI eine Programmierschnittstelle für Kerneltreiber darstellt, der Linuxulator hingegen Linux-Binaries ohne Modifikationen laufen lassen kann.

Bei den WiFi-Treibern selbst gab es einige Verbesserungen. Unter anderem wurde der Intel IEEE 802.11a/b/g/n/ac/ax wireless network driver iwlwifi(4) um Modelle bis hin zur BE200-Serie erweitert. Dieser Treiber soll iwm(4) ablösen, ältere WiFi-Chips werden auch in Zukunft von iwn(4) unterstützt. Auch die RealTek-Treiber wurden aktualisiert.

Neu ist der Google-Virtual-NIC-Treiber gve(4). Er wurde speziell für die Google Compute Engine (GCE) konzipiert und ist eine Voraussetzung für Googles Tier-1-Netzwerkunterstützung.

OpenZFS wurde in FreeBSD 13.3 auf Version 2.1.14 aktualisiert. Darin enthalten sind die wichtigen Fixes [1] zu Fehlern, die zu Datenverlusten führen können. Seit etwa 2009 verwendete FreeBSD den originalen ZFS-Code aus dem Sun/Nexenta-Projekt. Die Entwicklung wurde immer wieder als zu langsam kritisiert, wobei es vielleicht gerade deswegen bei neuen Versionen niemals zu Datenverlusten kam. Mit FreeBSD 12.0 wechselte man zum OpenZFS-Code und erfreut sich seitdem an der rasanten Weiterentwicklung und den vielen neuen Funktionen. Erst bei OpenZFS 2.2.2 [2] sollen die möglichen Datenverluste im Zusammenhang mit dem "Block Cloning" entschärft worden sein.

Als Toolchain verwendet FreeBSD 13.2 LLVM zusammen mit dem Clang-Compiler in Version 17.0.6. OpenSSH liegt nun in Version 9.6p1 vor und sendmail wurde auf Version 8.18.1 aktualisiert. Diese Version setzt standardmäßig auf eine strengere RFC-Konformität, insbesondere in Bezug auf Zeilenenden. Dies kann Probleme beim Empfang von Nachrichten von nicht konformen MTAs verursachen. Dazu sollte man einen Blick in die Release Notes der Version 8.18.1 [3] werfen.

Der NFS-Server (nfsd(8), nfsuserd(8), mountd(8), gssd(8) und rpc.tlsservd(8)) lassen sich ab FreeBSD 13.3 in einem entsprechend konfigurierten vnet-Jail ausführen. Das vnet-Jail muss dazu auf einem separaten Dateisystem liegen, den Parameter allow.nfsd für das Jail gesetzt haben und enforce_statfs darf nicht auf 0 gesetzt sein. Die Verwendung von UDP und pNFS-Serverkonfigurationen ist nicht erlaubt.

Bei der Unterstützung für Single Board Computern (SBCs) wird der BeagleBone Black (armv7) nicht mehr unterstützt, da Probleme mit den aktuellen Boot-Dateien (Device Tree Blob, DTB) auftreten können. Raspberry Pis laufen unter FreeBSD 13.3 noch stromsparender, denn in den entsprechenden Images ist der powerd-daemon nun standardmäßig aktiviert.

FreeBSD 13.3 steht neben dem aktuellen FreeBSD 14.0 ab sofort für viele Architekturen auf der FreeBSD-Projektseite [4] zum kostenlosen Download bereit.

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(fo [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-9648051

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.freebsd.org/security/advisories/FreeBSD-EN-23:16.openzfs.asc
[2] https://www.heise.de/news/Fehlerhaftes-Block-Cloning-in-OpenZFS-weist-auf-tieferes-Problem-hin-9567362.html
[3] https://ftp.sendmail.org/RELEASE_NOTES
[4] https://www.freebsd.org/
[5] https://www.heise.de/ix/
[6] mailto:fo@heise.de