FreeBSD-Installation ganz einfach: 14.1 bringt cloud-init-Support

FreeBSD 14.1 ist da: Wichtigste Änderung ist, dass sich das freie Betriebssystem jetzt automatisch mit dem etablierten cloud-init aufsetzen lässt.

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Wolken & Pfeile

(Bild: iX)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Michael Plura

Um FreeBSD einfacher in Cloud-Umgebungen einsetzen zu können, unterstützt FreeBSD 14.1 jetzt cloud-init. Hierbei handelt es sich um eine weit verbreitete Distributionsmethode für die plattformübergreifende Initialisierung von Cloud-Instanzen. Sie wird von allen wichtigen Public-Cloud-Anbietern, Frameworks für Private-Cloud-Infrastrukturen und Bare-Metal-Installationen unterstützt.

Beim Booten einer Cloud-Instanz erkennt cloud-init, in welcher Cloud es läuft, und initialisiert das Betriebssystem – in diesem Fall FreeBSD 14.1 – entsprechend. Der cloud-init-Client ist noch nicht vollständig, soll sich aber bereits für Testinstallationen eignen. Es gibt einfache cloud-init-Images für ZFS und UFS samt einer 1-MByte-Partition (config drive partition). Beim ersten Start von FreeBSD 14.1 wird über den firstboot-Mechanismus das Skript ausgeführt, um die Cloud-Instanz mit Netzwerken, Speicher, SSH-Schlüsseln, Paketen und verschiedenen anderen Systemaspekten zu konfigurieren. Gesponsort wurde die Entwicklungsarbeit von OVHcloud. Dort und unter OpenStack soll FreeBSD 14.1 als Cloud-Instanz auf Bare Metal via "Bring Your Own Image" bereits automatisch installierbar sein.

Viele String- und Speicheroperationen in der C-Bibliothek verwenden jetzt SIMD-Erweiterungen (Single Instruction Multiple Data), um die Leistung auf amd64-Systemen zu verbessern. Welche Funktionen auf welcher Plattform bereits durch SIMD unterstützt werden, zeigen die FreeBSD Manual Pages unter SIMD(7).

OpenZFS wurde auf Version 2.2.4 aktualisiert. Legt man mit FreeBSD 14.1 neue UFS-Dateisysteme an, sind dort von nun an Soft-Updates standardmäßig aktiviert – zuvor war dazu der Parameter -U nötig. Mit tunefs(8) kann man die Soft-Updates deaktivieren. Der Dienst für NFS-Mounts, mountd(8), kann ab FreeBSD 14.1 über strunvis(3) Verzeichnisnamen dekodieren, die Sonderzeichen oder Leerzeichen enthalten.

FreeBSD umfasst seit Version 12.2 mit ice(4) einen Treiber für Netzwerkkarten mit Chips aus der Intel-E800-Familie, der ab FreeBSD 14.1 auch 100-GBit/s-Support bietet. Ebenfalls haben die Entwickler an der Stabilität der Intel-Wi-Fi-Treiber gearbeitet. Auch im Bereich Audio gab es Verbesserungen und nun die Option, Geräte asynchron zu entfernen. Das soll vor allem den Einsatz von USB-Headsets vereinfachen und Probleme beim sleep/awake von FreeBSD-Notebooks beseitigen.

Für die PowerPC-Plattform wurde eine Implementierung von fpu_kern_enter/fpu_kern_leave integriert. So lassen sich FPU-, VSX- und Altivec-Hardware-Erweiterungen im Kernel nutzen – das soll vor allem einige Krypto-Funktionen beschleunigen.

Die von FreeBSD 14.1 verwendete Toolchain basiert auf dem Clang-Compiler in Version 18.1.5, OpenSSH liegt in Version 9.7p1 vor. Das dtrace(1)-Tool (dynamic tracing compiler and tracing utility) kann über libxo(3) neben der Standardausgabe auch maschinenlesbares JSON, XML und HTML erzeugen.

FreeBSD 14.1 steht neben dem kürzliche aktualisierten FreeBSD 13.3 ab sofort für viele Architekturen auf der FreeBSD-Projektseite zum kostenlosen Download bereit.

(fo)