Freescale verschleudert seine Aktien

Um die Aktien beim Gang aufs Börsenparkett überhaupt loszuwerden, mussten die hinter Freescale stehenden Finanzinvestoren einen kräftigen Rabatt gewähren.

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Von
  • dpa

Während die Investoren auf Internetfirmen wie das Online-Netzwerk LinkedIn oder die russische Suchmaschine Yandex fliegen, lässt sie der US-Chiphersteller Freescale kalt. Um die Aktien beim Gang aufs Börsenparkett überhaupt loszuwerden, mussten die hinter dem Halbleiterhersteller stehenden Finanzinvestoren einen kräftigen Rabatt gewähren. Sie verschleudern die Papiere zum Stückpreis von 18 US-Dollar – das ist gerade mal die Hälfte dessen, was sie vor Jahren selbst bezahlt hatten.

Die Aktien von Freescale werden ab diesem Donnerstag an der New Yorker Börse gehandelt. Am Mittwochabend erklärte das Unternehmen, 783 Millionen Dollar bei dem Börsengang eingenommen zu haben. Ursprünglich hatte Freescale mit bis zu 1,15 Milliarden US-Dollar gerechnet. Doch die Investoren waren nicht bereit, einen derart hohen Preis für den Hersteller von Chips für Autos, Industrie, Kommunikationstechnik und Verbraucherelektronik zu zahlen. Freescale musste den Ausgabekurs senken.

Freescale gehörte einst zu Motorola, bis es 2004 abgespalten wurde. 2006 ging Freescale an Finanzinvestoren. Sie bürdeten dem Unternehmen – wie bei solchen Deals üblich – den Großteil des Kaufpreises von 17,6 Milliarden Dollar als Schulden auf. Für zusätzliche Probleme sorgten die Flaute beim wichtigen Kunden Motorola und die Wirtschaftskrise. Zuletzt vermeldete Freescale zwar wieder steigende Umsätze, doch schreibt die Firma immer noch rote Zahlen. (anw)