Früherer WorldCom-Finanzchef wegen Betrugs angeklagt
Im WorldCom-Buchhaltungsskandal sind Ex-Finanzchef und Ex-Chef-Buchhalter wegen Betrugs und Verschwörung angeklagt; nach der Verhaftung sind sie inzwischen gegen Kaution auf freiem Fuß.
Im Buchhaltungsskandal um den US- Telekommunikationskonzern WorldCom sind am Donnerstag der Ex-Finanzchef Scott D. Sullivan und der frühere Chefbuchhalter David Myers wegen Börsenbetrugs und Verschwörung zum Betrug der Öffentlichkeit angeklagt worden. Außerdem sollen sie sich wegen Falschangaben gegenüber der Wertpapier- und Börsenkommission SEC verantworten. Im Fall eines Schuldspruchs drohen ihnen im Punkt Verschwörung bis zu fünf und in den anderen Punkten bis zu zehn Jahre Haft.
Sullivan und Myers hätten systematisch die Gesetze der Buchhaltung ausgehöhlt und eine "Intrige zum Betrug der investierenden Öffentlichkeit" gesponnen, sagte der stellvertretende Justizminister Larry Thompson vor Journalisten. Justizminister John Ashcroft kündigte an, dass die Regierung auf der Basis neuer Gesetze entschieden gegen Betrüger in Unternehmen vorgehen werde. "Wir werden alles in unseren Kräften Stehende tun, die Ersparnisse des kleinen Mannes zu schützen", sagte Ashcroft.
Sullivan und Myers hatten sich nach einem Haftbefehl am Donnerstag in New York dem FBI gestellt. Dem Nachrichtensender CNN zufolge wurden sie dem Haftrichter vorgeführt und dann gegen Millionen hohe Kautionen und nach Hinterlegung ihrer Pässe wieder auf freien Fuß gesetzt.
WorldCom befindet sich in einem Konkursverfahren, nachdem das Unternehmen vor wenigen Wochen Falschbuchungen von 3,85 Milliarden US-Dollar zugegeben hatte. Sullivan und Myers waren gefeuert worden. Die SEC hat wegen der Bilanzmanipulationen Zivilklage gegen das Unternehmen eingereicht. Darüber hinaus laufen noch andere behördliche und Kongressuntersuchungen gegen WorldCom.
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