Führungsetagen fehlt das Verständnis für das Internet

Viele Internet-Auftritte deutscher Firmen sind nach Expertenmeinung für die Verbraucher noch häufig unzulänglich.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 55 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Viele Internet-Auftritte deutscher Firmen sind nach Expertenmeinung für die Verbraucher noch häufig unzulänglich. "Besonders die Stärke des Internets im Hinblick auf eine Interaktivität wird von den Unternehmen nicht zufrieden stellend genutzt", sagte Professor Uwe Kamenz vom Fachbereich Betriebswirtschaftslehre an der Universität Dortmund in einem dpa-Gespräch.

"Die wichtigste Aussage unserer Studien ist: Das Internet als einziges Medium, bei dem Informationen zwischen den Firmen und dem Kunden hin- und hergeschickt werden können, wird nur dürftig von den Unternehmen genutzt", sagte Kamenz. Besonders monierte der Internet- Experte unzulängliche Möglichkeiten für potenzielle Kunden, spezielle Anfragen oder Preisvergleiche beispielsweise bei einem Autokauf oder bei der Stromversorgung per Internet abzurufen.

"Die meisten Unternehmen schaffen es nicht, Anfragen per E-Mail innerhalb eines Tages zu beantworten", fasste Kamenz die Ergebnisse mehrerer Studien an der Uni Dortmund zusammen. Gleichzeitig kritisierte er fehlende Angaben zu den einzelnen Produkten beim Auftritt im Netz. "Die Homepages sind meistens bunt und hübsch anzuschauen. Aber es fehlen in der Produktdarstellung Informationen, die sich häufiger ändern können", so Kamenz.

Dabei attestierte der Experte den Verantwortlichen in den Führungsetagen deutscher Unternehmen ein oft fehlendes Verständnis für das neuen Medium. "Viele Manager haben noch nicht begriffen, dass man in Zukunft durch das Internet auch den Umsatz steigern kann." So werde der Autritt im Netz häufig weiterhin allein als eine Art Visitenkarte verstanden und nicht als eine Möglichkeit, neue Märkte zu erschließen. Dabei gebe es im Vergleich zu den USA noch ein großes Nachholbedürfnis in Deutschland. (jk)