FĂĽr DSGVO-konforme Nutzung: Oracle bringt Fusion Applications in EU-Cloud

Oracle bringt die Fusion Apps in seine souveräne Euro-Cloud. Mit dem DSGVO-konformen Softwaredienst folgt das Unternehmen dem Trend zu digitaler Unabhängigkeit.

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Oracle-Schriftzug

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

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Das US-amerikanische Softwareunternehmen Oracle hat seine Businesssoftware-Sammlung Fusion Cloud Applications Suite für seine EU Sovereign Cloud veröffentlicht. Mit der Anbindung der Fusion Applications an Oracles dedizierte Euro-Cloud sollen europäische Organisationen die cloudbasierten Anwendungen nach den Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) nutzen können. “Das ist insbesondere für öffentliche Verwaltungen und regulierte Branchen wichtig, die ihren Kunden zusichern müssen, dass die Daten das Land oder die Region nicht verlassen”, erklärt Steve Miranda, ausführender Vizepräsident für Anwendungsentwicklung bei Oracle.

Als Teil der Business-Suite lassen sich in der europäischen Cloud die Fusion Applications Enterprise Resource Planning (ERP), Human Capital Management (HCM) sowie Supply Chain & Manufacturing (SCM) und Customer Experience (CX) ausführen. Oracle verspricht, dass europäische Unternehmen die EU Sovereign Cloud betreiben, sie von den Servern anderer Regionen abgeschottet ist und Oracle die Kundenzugänge getrennt verwaltet. Die Cloud-Plattform ist in zwei Regionen innerhalb der EU gegliedert, die jeweils drei Fehlerdomänen umfassen. Das soll die Arbeitslasten verteilen und Störungen durch Wartungen oder Hardwareausfälle auf die betroffene Domäne einer Region begrenzen.

Mit der Integration der Fusion Applications in die europäische Cloud reagiert Oracle auf die Gesetze zu Datenschutz und künstlicher Intelligenz und das zunehmende Bedürfnis nach digitaler Unabhängigkeit auf dem europäischen Markt. "Dieser Trend geht über die reine Einhaltung von Vorschriften hinaus", erklärt Ashok Patel, Research Manager bei der International Data Corporation. Stattdessen gehe es um den Wunsch der Unternehmen, die Kontrolle über die eigenen Daten zu bewahren und in der zunehmend von KI bestimmten IT-Welt Vertrauen aufzubauen.

Andere Anbieter arbeiten derzeit ebenfalls an unabhängigen Cloud-Infrastrukturen in der EU. Amazon will bis 2040 knapp acht Milliarden Euro in die deutsche Region einer souveränen Euro-Cloud investieren. Das AWS-Rechenzentrum in Brandenburg soll zum Ende des Jahres in Betrieb gehen. Neben kommerziellen Dienstleistern gibt es auch öffentliche Initiativen, die den Ausbau souveräner Cloud-Angebote fördern. Dazu zählt das europäische Forschungsprojekt Gaia-X zum Aufbau einer wettbewerbsfähigen Dateninfrastruktur in Europa. Obwohl sich souveräne Clouds auch an öffentliche Verwaltungen richten, nutzen derzeit sechs deutsche Bundesländer eine angepasste Version der Microsoft-Cloud.

(sfe)