Fujitsu-Siemens: Kooperation erfolgreich

Eine positive Bilanz der bisherigen Kooperation zwischen den im Oktober 1999 fusionierten Computerbauern Fujitsu und Siemens zogen Manager des Unternehmens.

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Marketingleiter Winfried Hofmann und der Produkte-Chef Robert Hoog zogen eine positive Bilanz der bisherigen Kooperation zwischen den im Oktober 1999 fusionierten Computerbauern Fujitsu und Siemens. Man habe trotz der Widrigkeiten im letzten Quartal des vergangenen Jahres bereits gutes Geld verdient. Weder Erdbeben in Taiwan, steigende Speicherpreise oder Intels Lieferengpässe könnten Fujitsu-Siemens auf dem Weg zur europäischen Nummer 1 aufhalten.

Die Belegschaft des Gemeinschaftsunternehmens wurde zwischenzeitlich schon reduziert, hauptsächlich durch den Verkauf von Produktionsstätten. Fujitsu-Siemens fertigt nun PCs für den europäischen Markt ausschließlich in Deutschland: Die Endkunden-Systeme der neuen SCALEO- und Standard-Produktfamilien kommen aus dem ehemaligen Fujitsu-Werk Sömmerda, in Augsburg sollen nur noch die professionellen Scenic-Desktops, die Celsius-Workstations und Primergy-Server montiert werden. Das Werk Paderborn, wo die RM-Unix-Server mit bis zu 24 Prozessoren gebaut werden, ist an Flextronics verkauft. Bis zum Jahre 2008 garantiert Siemens allerdings den Support dieser Baureihe.

Wie die meisten Computerhersteller setzt auch Siemens ganz auf das E-Business als "Haupt-Wachstumsmaschine in Europa". Dafür sind unter anderem die Hochleistungs-Server vorgesehen: Fujitsu liefert die GP7000-Baureihe mit bis zu 64 SPARC64-Risc-CPUs. Das auch von Intel vorgestellte Application Hosting heißt bei Fujitsu-Siemens ASP (Application Service Provider). Ab der zweiten Jahreshälte sollen die auf der CeBIT vorgestellten Primergy-Server mit Itanium-Prozessoren zu haben sein.

Für Endkunden gibt es natürlich auch zahlreiche neue Komplettrechner. Etwas verwirrend ist dabei die Bezeichnung der Modelle: Die früheren ErgoPro-Systeme von Fujitsu gibts nicht mehr, alle Rechner dieser Klasse heißen nun Scenic. Neu dagegen sind die Baureihen SCALEO und Standard, die offenbar die früheren T-Bird- und Xpert-Modelle ablösen und für den Vertrieb über Handelsketten und Einzelhändler gedacht sind.

Auf dem Messestand des Herstellers (Halle 1, Stand 5e2) sind auch einige Exemplare des im Januar angekündigten Easy-PCs "CELVIN" zu sehen, die noch vom taiwanischen Hersteller Biostar stammen. Für den europäischen Markt sollen die blau-silbernen Geräte (die lila-grüne Ausführung stellte c't in Heft 4/2000 vor) in Sömmerda gefertigt werden -- ob und wann die Geräte mit AMD-K6-Prozessor auf den deutschen Markt kommen, steht noch nicht fest.

Fujitsu-Siemens hebt als lukrativen Markt besonders die Schulen hervor, wo man großen Aufholbedarf ausgemacht hat. Mit einem speziellen Konzept möchte man hier eine langfristig kostengünstige Lösung bieten: Der relativ einfach aufgebaute PC Scenic xS1 mit i810E-Chipsatz und FC-PGA- oder Celeron-Prozessor wird als kompakter, preiswerter Rechner in Schulnetzen installiert. Der Clou: Die Unterrichts-Applikationen liefen auf einem speziellen Server, dadurch reiche die Rechenleistung der einzelnen Arbeitsplatzrechner für mehrere Jahre aus. Ein sicherlich positiver Nebeneffekt für Schulen: Die relativ leistungsschwache integrierte Grafik des i810E reduziert die Versuchung, auf dem Schulrechner mal eben eine Partie 3D-Ballerspiele einzuschieben. (ciw)