Funkchips: Apple will angeblich mehr Komponenten selbst bauen
Apple heuert Funkspezialisten in der Nähe der Zulieferer Broadcom und Skyworks an. Der Konzern wolle die Entwicklung ins eigene Haus bringen.
Apple entwickelt immer mehr Chips und Komponenten selbst: Der Konzern will "einige Dutzend" Mitarbeiter fĂĽr ein neues Team zur Entwicklung von Funkchips anheuern, gesucht werden unter anderem Spezialisten fĂĽr Modems und andere Funkhalbleiter.
Der neue Standort soll im kalifornischen Irvine entstehen, in unmittelbarer Nähe zu den bisherigen Zulieferern Broadcom und Skyworks, wie Bloomberg berichtet. Die dann im eigenen Haus entwickelten Chips könnten langfristig Komponenten ersetzen, die Apple bisher noch bei den Zulieferern bezieht.
Chips rund um Bluetooth und WLAN
Die neuen Mitarbeiter sollen unter anderem an Systems-on-Chip für Funkverbindungen und Einchip-Sender und Empfänger arbeiten (Radio-Frequency Integrated Circuits – RFICs), erläutert die Finanznachrichtenagentur unter Verweis auf Apples Stellenanzeigen. Auch die Entwicklung von Chips zur Anbindung von Bluetooth- und WLAN-Komponenten will Apple demnach ins eigene Haus bringen, auch das sind Teile, die bislang von Zulieferern bezogen werden.
Der Aktienkurs von Skyworks sackte nach dem Bericht um gut 10 Prozent ab. Der Kunde Apple sorgt angeblich fĂĽr fast 60 Prozent des Umsatzes des Funkkomponentenzulieferers.
Apple-Modem fĂĽr iPhone in Arbeit
Apples Chip-Ambitionen sind offensichtlich: Mit hauseigenen Prozessoren und Systems-on-Chip macht sich das Unternehmen immer unabhängiger von der Roadmap bei Zulieferern und kann die Chips ganz auf die eigenen Bedürfnisse und Funktionen zuschneiden.
Prozessoren und GPUs entwirft Apple seit Langem selbst, über die Jahre kamen immer speziellere Elemente wie etwa Bildsignalprozessor und SSD-Controller hinzu. Bekannt ist auch, dass Apple an eigenen Mobilfunkchips arbeitet: In Zusammenarbeit mit dem Fertigungspartner TSMC, der bereits Apples A-Chips und M-Chips produziert, will Apple Berichten zufolge ab 2023 ein eigenes 5G-Modem im 4-Nanometer-Verfahren bauen – und damit die bisher verwendeten Qualcomm-Chips aus neuen iPhones verdrängen.
(lbe)