Fußball-WM in Katar: Kryptogeldbörse Crypto.com wird FIFA-Sponsor

Die Kryptogeldbörse Crypto.com leistet sich einen teuren Werbedeal nach dem anderen. Nun ist das Unternehmen auch Sponsor der Fußball-WM 2022 in Katar.

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Ein weiterer Sponsoringdeal von Crypto.com: Die früher Staples Center genannte Multifunktionsarena heißt für die nächsten 20 Jahre "Crypto.com Arena"

(Bild: Shutterstock)

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Der Weltfußballverband FIFA begrüßt nun auch die Kryptogeldbörse Crypto.com im Kreis der offiziellen Sponsoren für die diesjährige Fußballweltmeisterschaft im Golfstaat Katar. Die Marke Crypto.com solle dafür deutliche Präsenz innerhalb und außerhalb der WM-Stadien erhalten, teilte die FIFA mit. Über die Höhe des Werbedeals wurden keine Angaben gemacht.

Crypto.com gehört aktuell zu den größten Kryptohandelsplätzen der Welt, eigenen Angaben nach hat das Unternehmen 4000 Mitarbeiter und rund 10 Millionen Kunden. Betreiber ist ein in Malta registriertes Unternehmenskonstrukt namens Foris mit Hauptsitz in Singapur. Für Werbemaßnahmen verfügt Crypto.com offenbar über eine prall gefüllte Kriegskasse: Unter anderem 100 Millionen US-Dollar zahlte es laut einem Bericht von Bloomberg für Werbespots mit dem Schauspieler Matt Damon. 700 Millionen US-Dollar kostete der Deal, die ehemals Staples Center benannte Sportarena in Los Angeles für die kommenden 20 Jahre in "Crypto.com Arena" umzubenennen.

Ebenfalls leistet sich der Kryptodienstleister Sponsoringdeals unter anderem mit der Formel 1, der Kampfsport-Organisation UFC und dem französischen Erstligisten Paris St. Germaine. Auch die Konkurrenten wie Coinbase und FTX versuchen mitzuhalten. So schloss Coinbase 2021 etwa Werbeverträge mit der E-Sports-Veranstalter ESL und der US-Basketball-Bundesliga NBA ab. FTX wiederum sponsert etwa das Formel-1-Team Mercedes-AMG Petronas ab.

Offen bleibt, ob die von Crypto.com erhoffte Werbewirkung des WM-Sponsorings nicht auch nach hinten losgehen könnte. Katar steht praktisch seit der Vergabe des Turniers Ende 2010 wegen der Menschenrechtslage und der Situation für ausländische Arbeiter in der Kritik. Berichte über Tausende Todesfälle auf den Baustellen des Emirats sorgen immer wieder für großes Aufsehen. Die Regierung Katars weist die Kritik zurück und verweist auf eine Vielzahl an Reformen.

Zuletzt übte etwa der niederländische Nationaltrainer Louis von Gaal Kritik: "Es ist lächerlich, dass die Weltmeisterschaft in Katar stattfindet. Die FIFA sagt, sie wolle den Fußball in Katar entwickeln. Das ist Bullshit. Es geht um Geld und kommerzielle Interessen. Das ist das einzige, was für die FIFA zählt." Es gab auch schon mehrfach Forderungen nach einem WM-Boykott, was der DFB laut Tagesschaubericht jedoch bislang abgelehnt hat. Die Weltmeisterschaft in Katar soll wegen der klimatischen Bedingungen ab November ausgetragen werden.

(axk)