G8-Konferenz uneins über "Cyber-Polizei"

Die Vertreter der G8-Länder rufen Wirtschaft und Behörden zur stärkeren Kooperation bei der Bekämpfung von Computer-Kriminalität auf.

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Von
  • Christian Rabanus

Mit einem Appell für eine stärkere Kooperation zwischen Behörden und Computer-Unternehmen ist heute in Paris die dreitägige G8-Konferenz zur Bekämpfung von Verbrechen im Internet zu Ende gegangen. In ihrer Abschlusserklärung betonten die G8-Länder ihre Überzeugung, "dass neue oder schnellere Lösungen entwickelt werden müssen und die Regierungen und die Industrie zusammenarbeiten müssen," um eine wirksame Bekämpfung von Computer-Kriminalität zu erreichen. Sie forderten eine internationale Kooperation innerhalb und außerhalb der G8-Gruppe.

Bei der ersten großen internationalen Konferenz zur Bekämpfung von Computer-Verbrechen hatten Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung seit Montag eine gemeinsame Strategie erarbeiten wollen. Dabei waren jedoch Unstimmigkeiten zwischen Europäern und US-Amerikanern aufgetreten: Während sich die Vertreter der USA für eine spezielle "Cyber-Polizei" aussprachen, betonten die Europäer den Schutz des Privatlebens und wollen die Computer-Kriminalität mit bestehenden Gesetzen bekämpfen. Die Wirtschaft erklärte sich zwar bereit zur Kooperation mit den Behörden, will aber nicht deren "Hilfspolizist" werden.

Die Ergebnisse des Treffens sollen Ende Juli den Staats- und Regierungschefs der G8-Gruppe bei deren nächsten Treffen auf der japanischen Insel Okinawa vorgelegt werden. (chr)