GNU Compiler Collection in Version 4 freigegeben

Ein komplett überarbeitetes Optimierungs-Framework und das lang ersehnte Fortran-95-Front-End prägen das Erscheinungsbild der Major Release, deren Quelltext nun langsam auf den Mirror-Servern eintrudelt.

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Von
  • Oliver Lau

Mark Mitchell hat die vierte Version der frei erhältlichen GNU Compiler Collection (GCC) freigegeben. Die GCC 4.0.0 bringt vor allem eine Fülle neuer Optimierungsmöglichkeiten. Möglich wurde das unter anderem durch die Einführung des tree-ssa genannten Optimierungs-Frameworks, das neben der Eliminierung "toten" Codes etwa Funktionen zur Autovektorisierung einführt.

Wissenschaftlich orientierte Numbercruncher dürfte freuen, dass die GCC das lang ersehnte Front-End für Fortran 95 mitbringt. Damit lassen sich nun beispielsweise die vier Fortran-90-Benchmarks aus der Gleitkomma-Benchmark-Suite SPECfp2000 übersetzen.

Das Hauptaugenmerk haben die GCC-Entwickler allerdings auf die Front-Ends für C und C++ gelegt. So sollen im Vergleich zur 3.4er-Version Kompiliervorgänge um bis zu 25 Prozent schneller ablaufen, verschachtelte Klassen aus Templates lassen sich nun als friend deklarieren, und vieles mehr.

Die 64-Bit-Welle hat auch vor der GCC nicht Halt gemacht: Ein Reihe mathematischer Funktionen wie asin, acos oder log10 sind nun als Intrinsics für die AMD64-Befehlssatzerweiterung verfügbar, sofern man seinen Code mit dem GCC-Schalter -ffast-math übersetzt. Vergleichbares gibt es auch für die Itanium-Plattform (IA-64), wo Gleitkomma- und Ganzzahl-Divisionen sowie Quadratwurzelberechnungen nun inline stattfinden. Nicht mehr unterstützt werden SPARClite-Maschinen und OpenBSD für SPARC.

Die Details der Änderungen und Neuerungen sind im Changelog nachzulesen. Der GCC-4.0-Quelltext ist allerdings noch nicht auf allen Mirror-Servern angekommen. (ola)