GParted 1.2.0: Systemd hängt zu früh Laufwerk ein – trotz aktiver Änderungen

Die Entwickler von GNU Parted und GParted haben neue Versionen ihrer Partitionstools veröffentlicht. Im Zusammenspiel mit Systemd gibt es einen unbehobenen Bug.

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Ferromagnetische Festplatte, geöffnet

(Bild: Christian Jansky CC BY-SA 3.0)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Michael Plura

Der GNU Partition Editor und das darauf aufbauende, GTK-basierte grafische Frontend GParted liegen in neuen Versionen vor. Es handelt sich um Tools, mit denen Systemverwalter Datenträger in Partitionen oder Slices aufteilen können. GParted kommt in vielen Linux-Distributionen zum Einsatz, auch als Anwendung auf Live-Systemen wie GParted Live oder grml (basieren auf Debian GNU/Linux), SystemRescueCD (basiert auf Gentoo Linux) oder gegen Bezahlung als kommerzielles Produkt (PartedMagic).

Alle Basisfunktionen zum Anlegen und Manipulieren von Partitionstabellen stellt der GNU Partition Editor, kurz GNU Parted und nicht zu verwechseln mit GParted, zur Verfügung. Als Abhängigkeiten benötigt GNU Parted lediglich libuuid aus dem e2fsprogs-Paket, GNU Readline und GNU Gettext. GNU Parted erscheint für GNU/Linux.

Die Liste der Änderungen für die Vorgängerversion 3.3.52 ist lang und reicht bis ins Jahr 2019 zurück – die aktuelle Version 3.4 besteht hingegen nur aus dem Update der Copyright-Statements von 2020 auf 2021 und der Dokumentation eines nicht öffentlichen gnulib-Commits. Funktionell unterscheidet sich GNU Parted 3.4 also nicht vom bereits eingesetzten GNU Parted 3.3.52.

Mit dem auf GNU Parted fußenden grafischen GParted lassen sich statt über Skripte oder Befehle im Terminal auf dem Desktop Partitionen mit der Maus anlegen und manipulieren. Behoben haben die Entwickler in Version 1.2.0 einige CI-Bugs (Continuous Integration) im Zusammenspiel mit GitLab und CentOS. Neu ist außerdem die Unterstützung für exFAT-Dateisysteme, die allerings als Abhängigkeit das exfatprogs-Paket benötigen. Werden Signaturen gelöscht, wartet GParted nun auf eine Bestätigung der Änderung durch udev. Die standardmäßige Ausrichtung an Zylindergrenzen für die Partitionstabelle des Amiga wurde optimiert.

Ferner weisen die Entwickler explizit auf ein Problem mit Systemd hin: Normalerweise maskiert das GParted-Skript .mount-Units per systemctl, um das unerwünschte automatische Einhängen von Geräten durch Systemd im Hintergrund zu unterbinden. Ein mask ist notwendig, weil nur so eine ungewollte Reaktivierung, die bei disable einer Unit möglich wäre, verhindert werden kann. Da die Systemd-Entwickler vor einiger Zeit die Ausgabe von systemctl list-units geändert haben, erkennt GParted nicht mehr, welche Units maskiert werden müssen. So kann es passieren, dass Systemd selbständig ein Laufwerk ins Dateisystem einhängt, während GParted Änderungen an den Partitionen vornimmt. Das Problem wurde an das Systemd-Projekt gemeldet, eine Lösung – egal ob in Systemd oder GParted – steht noch aus.

(fo)